13.8.2019: Forschung international
Die Auswirkungen invasiver gebietsfremder Arten hängt von der Position im Nahrungsnetz ab
L’impact des espèces allochtones invasives dépend de leur position au sein du réseau trophique
Bethany A. Bradley et al.
Die Auswirkungen von invasiven Arten auf einheimische Artengemeinschaften im Laufe des Besiedlungsprozesses hängen von ihrer Position im Nahrungsnetz ab. Dies hat eine umfangreiche Meta-Analyse gezeigt. So haben invasive Arten aus höheren trophischen Ebenen (z.B. Raubtiere und grosse Herbivoren) zu Beginn der Ausbreitung besonders grosse negative Auswirkungen. Bei invasiven Arten tiefer trophischer Ebenen sind die Auswirkungen ebenfalls negativ, die Intensität der Auswirkungen ist aber unabhängig vom Grad der Ausbreitung. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer schnellen Erkennung invasiver Arten, insbesondere bei solchen, die im Nahrungsnetz sehr weit oben stehen.
Les impacts des espèces allochtones invasives sur les communautés d’espèces indigènes durant le processus de peuplement dépendent de la position de ces espèces au sein du réseau trophique. Cela a été démontré par une vaste méta-analyse. Ainsi, les espèces allochtones invasives provenant des niveaux trophiques supérieurs (par ex. prédateurs et grands herbivores) ont un impact particulièrement grand au début de leur dissémination. Pour les espèces allochtones invasives de niveaux trophiques inférieurs, les impacts sont aussi négatifs, mais leur intensité est indépendante du niveau de dissémination. Les résultats soulignent l’importance d’une détection rapide des processus d’invasion biologique, notamment dans le cas d’espèces allochtones invasives occupant des niveaux trophiques supérieurs.
Invasive gebietsfremde Arten sind eine grosse Herausforderung für den Naturschutz. Bisher haben die meisten Meta-Analysen zu biologischen Invasionen gezeigt, dass das Vorhandensein invasiver gebietsfremder Arten insgesamt negative Auswirkungen auf die Ökosysteme hat. Eine neue Meta -Analyse weltweiter Studien hat nun die Dynamik der Auswirkungen während der Ausbreitung invasiver Arten auf einheimische Artengemeinschaften unter Berücksichtigung der trophischen Stufe untersucht.
Wenn eine invasive gebietsfremde Art aus einer höheren trophischen Ebene stammt, wie beispielsweise ein invasives Raubtier, hat schon ein kleiner Anstieg ihrer Häufigkeit unmittelbar nach der Besiedlung eine überproportionale Auswirkung auf die ursprüngliche Artenzusammensetzung. Zu diesem Zeitpunkt kann schon eine kleine Anzahl von Individuen eine verheerende Auswirkung auf das Ökosystem haben. Wenn aber die Anzahl der Individuen ein höheres Niveau erreicht hat, dann sind die weiteren Auswirkungen auf die einheimischen Arten relativ gering, da die grössten Schäden schon verursacht worden sind und die Beute-Ressourcen knapp werden. Wenn die invasiven gebietsfremden Arten und die einheimischen Arten auf der selben trophischen Ebene sind, hat die Zunahme der Häufigkeit einer invasiven gebietsfremden Art die gleichen Auswirkungen auf die einheimische Artengemeinschaft, unabhängig davon, ob die Invasion früh oder fortgeschritten ist.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass im Falle von invasiven Arten aus hohen trophischen Stufen nur eine frühzeitige Erkennung den Invasionsprozess stoppen und die schädlichen Auswirkungen vermeiden kann. Andererseits kann sich bei invasiven Arten einer niedrigen trophischen Ebene der Aufwand zur Eindämmung der Invasion auch nach der Etablierung und Ausbreitung als wirkungsvoll erweisen. In jedem Fall wird eine Strategie, die auf Früherkennung basiert, immer die effektivste Strategie sein, so die Forschenden.
Quelle: CNRS
Keywords:
Invasive Arten, Invasionsdynamik, Früherkennung
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Bradley B.A. et al. (2019): Disentangling the abundanceimpact relationship for invasive species. Proceedings of the National Academy of Sciences 116(20), 9919-9924.
https://www.inee.cnrs.fr/fr/cnrsinfo/les-especes-exotiques-envahissantes-impactent-plus-negativement-les-niveaux-trophiques
https://www.pnas.org/content/116/20/9919
Kontaktadresse:
Bethany A. Bradley
Department of Environmental Conservation University of Massachusetts, Amherst
318 Holdsworth Hall
Amherst, MA 01003
bbradley@eco.umass.edu
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