13.8.2019: Forschung international

Renaturierte Lebensräume fördern «gute» Bakterien

Les habitats renaturés favorisent les «bonnes» bactéries



Craig Liddicoat et al.

Renaturierte Lebensräume mit einer hohen Artenvielfalt weisen im Gegensatz zu degradierten Standorten mehr «gute» als «schlechte» Bakterien auf und haben daher potenzielle Vorteile für die menschliche Gesundheit. Zu diesem Schluss kommen Forschende, welche in Australien die mikrobielle Zusammensetzung in Bodenproben aus unterschiedlich gestörten Habitaten analysiert haben. Böden aus degradierten, biodiversitätsarmen Habitaten enthielten mehr opportunistische und potenziell pathogene Bakterien als Böden aus gesunden Ökosystemen mit höherer Artenvielfalt. Letztere fördern auch spezialisierte Bakterien, welche das menschliche Immunsystem unterstützen können.

Les habitats renaturés avec une biodiversité élevée, contrairement aux sites dégradés, ont plus de «bonnes» bactéries que de «mauvaises», et présentent donc des avantages potentiels pour la santé humaine. C’est la conclusion à laquelle parviennent les chercheurs qui ont analysé la composition microbienne d’échantillons de sol provenant de différents habitats perturbés. Les sols d’habitats dégradés et pauvres en biodiversité contenaient plus de bactéries opportunistes et potentiellement pathogènes que les sols d’écosystèmes sains avec une biodiversité plus grande. Ces derniers favorisent également des bactéries spécialisées qui peuvent soutenir le système immunitaire humain.


Die Forschenden identifizierten Bodenbakterien aus über 200 Bodenproben aus ganz Australien mit Hilfe von DNA-Analysen. Die Böden repräsentierten dabei einen Gradienten von degradierten bis hin zu wiederhergestellten artenreichen Habitaten sowie natürliche artenreiche Habitate. Dabei zeigte sich, dass die Renaturierung eines Ökosystems zu einem deutlich höheren Anteil an spezialisierten Bakterien und einer mikrobiellen Vielfalt führt, die potenziell das menschliche Immunsystem stärken kann. Die Bakteriengemeinschaften in degradierten Habitaten hatten hingegen einen höheren Anteil an potenziell pathogenen Arten, von denen viele zu den gleichen Gattungen wie die bekannten krankheitsverursachenden Bakterien Bacillus, Clostridium, Enterobacter, Legionella und Pseudomonas gehörten. Die Resultate sind ein weiterer wichtiger Hinweis dafür, dass die menschliche Gesundheit durch den Kontakt mit naturnahen, artenreichen Flächen gefördert werden kann und dass eine Verbindung zwischen gesunden Ökosystemen und der menschlichen Gesundheit besteht.

Quelle: The University of Adelaide

Keywords:
Renaturierung, mikrobielle Vielfalt, menschliche Gesundheit, Boden

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Liddicoat C., Weinstein P., Bissett A., Gellie N.J., Mills J.G., Waycott M., Breed M.F. (2019): Can bacterial indicators of a grassy woodland restoration inform ecosystem assessment and microbiota-mediated human health? Environment International 129, 105-117.
https://www.adelaide.edu.au/news/news106922.html
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0160412018331386?via%3Dihub

Kontaktadresse:
Craig Liddicoat
School of Biological Sciences
The University of Adelaide
South Australia
5005 Australia
craig.liddicoat@adelaide.edu.au
Tel: +61 (0)438 843 675


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