7.5.2019: weitere Publikationen
Insektenschwund in der Schweiz
Diminution des insectes en Suisse
Akademien der Wissenschaften Schweiz
In einem Faktenblatt hat das Forum Biodiversität Schweiz der SCNAT den aktuellen Wissensstand zum Zustand der Insekten in der Schweiz zusammengefasst. Der Rückgang und die Gefährdung der Insekten sind wissenschaftlich breit dokumentiert und die wichtigsten Ursachen dafür sind bekannt. Nun muss es vor allem darum gehen, Massnahmen gegen den Insektenschwund einzuleiten.
Le Forum Biodiversité Suisse de la SCNAT a résumé l’état actuel des connaissances sur la situation des insectes en Suisse dans une fiche d’information. Le recul et la mise en péril des insectes font l’objet d’une large documentation scientifique et leurs principales causes sont connues. Il s’agit maintenant d’entreprendre sans tarder des mesures pour lutter contre la disparition des insectes.
Die Bestände und die Vielfalt von Insekten in der Schweiz und in anderen Teilen Mitteleuropas sind grösstenteils stark rückläufig. In der Schweiz sind gemäss den Roten Listen 60 Prozent der untersuchten Insektenarten gefährdet oder potenziell gefährdet. Am stärksten betroffen sind die Insekten des Landwirtschaftsgebietes, gefolgt von Arten der Gewässer.
Die Insekten gehen so stark zurück, weil ihre Lebensräume zerstört, beeinträchtigt oder voneinander isoliert werden und/oder weil ihnen Pestizide zu schaffen machen. Dafür verantwortlich sind die intensive Landnutzung mit ihrem grossen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Düngern, die fehlenden Strukturen und Habitate wie Hecken, Ufergehölze, vernässte Wiesen, Weiher, Trocken- und Magerstandorte, die Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung und die Lichtverschmutzung. Für eine Vielzahl von Insekten sind geeignete Lebensräume rar geworden.
Der Insektenrückgang kann gravierende Konsequenzen haben: weniger Bestäubung (der Ertrag und die Qualität von mehr als 75 Prozent der weltweit wichtigsten Nutzpflanzen hängen mindestens teilweise von Insekten ab), mehr Schädlinge, abnehmende Bodenfruchtbarkeit und weniger Nahrung für Vögel, Fische und andere Insektenfresser. Seit 1990 brachen denn auch die Bestände von insektenfressenden Vögeln im Kulturland um 60 Prozent ein, wohingegen die Bestände im Wald und jene von Vögeln mit gemischter Ernährung zugenommen haben. Um den Insektenschwund zu stoppen, müssten neben dem Schliessen von Wissenslücken insbesondere die bekannten Ursachen unverzüglich angegangen werden.
Keywords:
Insektensterben, Naturschutz, Landnutzung, Pestizide
Art der Publikation:
Bericht
https://naturwissenschaften.ch/service/publications/112969-insektenschwund-in-der-schweiz-und-moegliche-folgen-fuer-gesellschaft-und-wirtschaft
https://sciencesnaturelles.ch/organisations/biodiversity/112969-disparition-des-insectes-en-suisse-et-consequences-eventuelles-pour-la-societe-et-l-economie
PDF-Link (deutsche Version)
Kontaktadresse:
Florian Altermatt,
EAWAG
Überlandstrasse 133
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florian.altermatt@eawag.ch
Tel: +41 (0) 58 765 55 92
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