10.12.2018: Forschung international

Ambitionierte Ziele könnten den Biodiversitätsverlust stoppen

Des objectifs ambitieux pourraient stopper la perte de biodiversité



Georgina M. Mace et al.


Die Aichi-Ziele, die den Biodiversitätsverlust bis 2020 stoppen sollten, werden nicht erreicht. Um die Vision der Biodiversitätskonvention bis 2050 Realität werden zu lassen, braucht es ab 2020 ein neues kollektives Vorgehen. Ein Artikel zeigt, wie existierende Biodiversitätsindikatoren die Grundlage für ein globales Vorgehen bilden könnten und wie sich diese Indikatoren entwickeln müssten, um den globalen Artenverlust zu stoppen oder sogar umzukehren.



Les objectifs d’Aichi, qui devaient enrayer la perte de biodiversité d’ici 2020, ne seront pas atteints. Pour que la vision de la Convention sur la diversité biologique devienne réalité d’ici 2050, une nouvelle approche collective est nécessaire à partir de 2020. Un article montre comment des indicateurs existants de la biodiversité pourraient constituer la base pour une approche globale, et comment ces indicateurs devraient évoluer pour arrêter, ou même inverser, la disparition mondiale des espèces.



Für die Umsetzung der Biodiversitätskonvention (CBD) braucht es nach 2020 neue Vereinbarungen und ein kollektives Vorgehen, um den Verlust von Arten und Lebensräumen zu stoppen und die biologische Vielfalt wiederherzustellen. Die Autoren wünschen sich klarere, ehrgeizigere und messbarere Ziele und schlagen drei notwendige Schritte in Vorgehen für die Agenda nach 2020 vor: 1) Das Ziel, dass sich die Biodiversität erholt, muss klar festgelegt werden. 2) Eine Reihe von messbaren und relevanten Indikatoren müssen den Fortschritt messen und 3) eine Vereinbarung über eine Reihe von Massnahmen zur Erreichung des Ziels muss innert nützlicher Frist beschlossen werden.
Auf der Basis der CBD-Vision, den globalen Artenverlust zu stoppen, wird gezeigt, wie existierende Biodiversitätsindikatoren die Grundlage für ein globales Vorgehen bilden könnten und wie sich diese Indikatoren entwickeln müssten. Konkret werden die notwendigen Entwicklungen des Red List Index, des Living Planet Index und des Biodiversity Intactness Index dargestellt.
Für die Umsetzung müssen alle beteiligten Sektoren dringend Massnahmen ergreifen. Von den Regierungen braucht es nochmal ein Zugeständnis, den Biodiversitätsverlust wirklich stoppen zu wollen. Die Wirtschaft muss verstehen, dass ihre Investitionen und Entscheide entlang der Wertschöpfungskette Auswirkungen auf die Biodiversität haben und dass sie deshalb einen wesentlichen Beitrag zu einer positiven Entwicklung beitragen können. Die Forschung kann die Grundlagen der ökologischen Prozesse und der bestehenden Indikatoren verbessern, um plausible Szenarien für die Erreichung der Ziele darzustellen. Und die Naturschutzorganisationen schliesslich müssen gemeinsame Kernbotschaften entwickeln, um den öffentlichen Druck zu erhöhen und um klar zu machen, dass es eine Kombination von Lösungen braucht, wenn der freie Fall der Biodiversität endlich gestoppt werden soll.

Quelle: Nature

Keywords:
Biodiversitätskonvention, Aichi-Ziele, Red List Index, Living Planet Index, Biodiversity Intactness Index



Literatur:
Mace G. M. et al. (2018): Aiming higher to bend the curve of biodiversity loss. Nature Sustainability, 1(9), 448.
https://www.nature.com/articles/s41893-018-0130-0

Kontaktadresse:
Georgina M. Mace
Centre for Biodiversity and Environment Research
Department of Genetics, Evolution and Environment
University College London
Gower Street, London WC1E 6BT, GB

g.mace@ucl.ac.uk


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