15.10.2018: weitere Publikationen

Die Schweiz übernutzt die Globalen Umweltressourcen um mehr als das Dreifache

La Suisse surexploite trois fois trop les ressources mondiales



Bundesamt für Umwelt BAFU, Office fédéral de l’environnement OFEV

Das Bundesamt für Umwelt hat eine Studie zur Entwicklung des Umwelt-Fussabdrucks der Schweiz zwischen 1996 und 2015 veröffentlicht. Die Pro-Kopf-Gesamtumweltbelastung der Schweiz ist vor allem dank Erfolgen im Inland in den letzten 20 Jahren gesunken. Im Ausland hingegen belasten die Schweizerinnen und Schweizer die Umwelt deutlich stärker als früher, was vor allem auf den hohen Konsum von vorwiegend importierten Gütern zurückzuführen ist.

L’Office fédéral de l’environnement a publié une étude sur l’évolution de l’empreinte environnementale de la Suisse entre 1996 et 2015. L’impact environnemental total par personne en Suisse a diminué ces 20 dernières années, surtout grâce aux progrès réalisés dans le pays. En revanche à l’étranger, les Suisses ont un impact nettement plus grand sur l’environnement qu’auparavant, ce qui est principalement dû à la forte consommation de produits importés.


Die Studie zu den Umwelt-Fussabdrücken hat untersucht, wie sich der Konsum von Dienstleistungen und Gütern sowie die damit verbundenen Produktionsschritte auf die Umwelt im In- und Ausland auswirken. Sieben spezifische Indikatoren sowie ein umfassender Umwelt-Fussabdruck, die Gesamtumweltbelastung, wurden berechnet.

Insgesamt ist die Umweltbelastung der Schweiz in den letzten 20 Jahren pro Kopf um 19 Prozent gesunken. Diese Abnahme ist jedoch nicht ausreichend, um ein Niveau zu erreichen, welches mit den Belastbarkeitsgrenzen des Planeten vereinbar wäre.

Fast drei Viertel der gesamten Umweltbelastung der Schweiz entstehen heute im Ausland. Gemäss der Studie überschreitet die Gesamtumweltbelastung der Schweiz das verträgliche Mass insgesamt um mehr als das Dreifache.

In der Studie wurden unter anderem die Fussabdrücke für Biodiversitätsverluste, Treibhausgas-Emissionen und den Wasserhaushalt untersucht. Der Biodiversitäts-Fussabdruck berücksichtigt den Einfluss der Landnutzung auf die globale Artenvielfalt. So schwindet etwa die Biodiversität in Ländern mit hoher Artenvielfalt bei intensiver Landnutzung stärker als in Ländern mit geringerer Artenvielfalt. Aus Ländern mit hoher Biodiversität werden vor allem Produkte wie Kaffee, Kakao, Baumwolle, Palmöl und Soja (für Futtermittel) importiert. Insbesondere durch den inländischen Konsum dieser Agrarprodukte hat der Druck auf die Biodiversität im untersuchten Zeitraum um rund 14 Prozent pro Kopf zugenommen. Gemäss der Studie liegt der Biodiversitäts-Fussabdruck etwa 3,7-fach über dem planetenverträglichen Mass.

Als Massnahme zur Senkung des Biodiversitäts-Fussabdrucks
sollten Unternehmen durch den Bund unterstützt werden, den Biodiversitäts-Fussabdruck ihrer Lieferketten zu quantifizieren und Optimierungsmassnahmen umzusetzen. Wegen der zentralen Rolle der Ernährungsproduktion sollten zudem nachhaltige Ernährungsmuster gefördert und die Reduktion von Lebensmittelverlusten angestrebt werden.

Quelle: BAFU

Keywords:
Schweizer Konsum, Biodiversitätsverlust, ökologischer Fussabdruck

Art der Publikation:
Bericht
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/wirtschaft-konsum/publikationen-studien/publikationen/umwelt-fussabdruecke-der-schweiz.html


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