4.9.2018: Forschung international

Citizen Science als Erfolgsrezept in der Wildtierbiologie

Citizen Science, la clé du succès pour la biologie de la faune



Didone Frigerio et al.

Bürgerwissenschaft – auch Citizen Science genannt – ermöglicht es der Forschung, mit viel grösseren Datenmengen als bisher zu arbeiten und damit zu besseren Forschungsergebnissen zu gelangen. Kritische Faktoren sind allerdings die Qualität der eingereichten Daten und die mit der Zeit nachlassende Motivation der BürgerInnen. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Team von WissenschaftlerInnen. Die Forschenden stellen vier wildtierbiologische Fallstudien in Europa und Afrika vor, die zeigen, wie die Einbindung von BürgerInnen in die Wissenschaft gelingen kann.

Avec les sciences citoyennes, aussi appelées Citizen Science, la recherche peut travailler avec un volume de données beaucoup plus grand qu’avant, et donc obtenir de meilleurs résultats de recherche. Toutefois les facteurs critiques sont la qualité des données transmises et le recul de l’intérêt des citoyen-ne-s au fil du temps. C’est la conclusion à laquelle parvient une équipe internationale de scientifiques. Les chercheurs présentent quatre études de cas en biologie de la faune en Europe et en Afrique, qui montrent comment la participation des citoyen-ne-s dans la science peut réussir.


Citizen Science erfährt in der Wildtierbiologie einen starken Aufschwung und ist ein vielversprechender Ansatz, um neue Wege der Kooperation zwischen Gesellschaft und Wissenschaft zu gehen. Die WissenschaftlerInnen zeigen in ihrer Studie, dass zwei Faktoren zum Erfolg von Citizen Science-Projekten führen. Erstens: Die Qualität und Verlässlichkeit der Daten sind gewährleistet. Zweitens: Die Motivation der BürgerInnen, über einen langen Zeitraum in die Natur hinauszugehen und Daten zu erheben, hält an. Letzteres ist insbesondere dann sichergestellt, wenn die BürgerInnen gleichzeitig Stakeholder sind und somit ein persönliches Interesse an den Forschungsresultaten haben. Darüber hinaus ist die Motivation am besten dadurch zu erhalten, dass die BürgerInnen digitalen Zugang zu ihren und anderen Daten erhalten. Dadurch werden die Fortschritte im Forschungsprojekt auch für sie zum Erlebnis- und Erkenntnisgewinn.
Eine hohe Datenqualität ist durch eine gute Einführung in die Arbeitsaufgaben und durch regelmässige Kontrolle der Daten durch die WissenschaftlerInnen zu erreichen. So kann auch die Qualität von Daten, die von Kindern erhoben werden, bei einfachen Aufgaben gleich gut sein wie jene der Forschenden.

Quelle: Forschungsverbund Berlin e.V.


Keywords:
Bürgerwissenschaft, Citizen Science, Datenqualität, Wildtierbiologie, Sensibilisierung

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Frigerio D., Pipek P., Kimmig S., Winter S., Melzheimer J., Diblíková L., Wachter B., Richter A. (2018): Citizen science and wildlife biology: Synergies and challenges. ETHOLOGY; DOI: 10.1111/eth.12746.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/eth.12746

Kontaktadresse:
Dr. Bettina Wachter, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), Alfred-Kowalke-Straße 17, D-10315 Berlin

wachter@izw-berlin.de
Tel: +49 (0)30 51 68 518


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