27.3.2018: weitere Publikationen
Neues Buch: Bergahornweiden im Alpenraum
Nouveau livre : les pâturages à sycomore dans les Alpes
Thomas Kiebacher, Ariel Bergamini
Bergahornweiden sind Hotspots der Biodiversität, und zwar sowohl in Bezug auf die Kronen der Bäume als auch auf die unter und zwischen den Bäumen liegenden Weiden. Das neue Buch «Bergahornweiden im Alpenraum – Kulturgeschichte, Biodiversität und Rudolphis Trompetenmoos», verfasst von vier WSL-Autoren, stellt dieses besondere Ökosystem erstmals detailliert und mit vielen Fotos vor.
Les pâturages d'érables sycomores sont des hotspots de la biodiversité, à la fois en termes de couronne des arbres et des pâturages sous et entre les arbres. Le nouveau livre « Bergahornweiden im Alpenraum - Histoire culturelle, Biodiversité et Rudolphis Trompetenmoos », écrit par quatre auteurs du WSL, présente pour la première fois cet écosystème particulier avec de nombreuses photos.
Bergahornweiden sind eine alte, vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft und kommen vor allem im nördlichen Alpenraum vor. Über Jahrhunderte wurden diese parkähnlichen Weideflächen auf traditionelle Weise bewirtschaftet und gepflegt. Die Grünlandflächen dienten dem Vieh als Weide, wobei die darauf stehenden Bergahorne den Tieren gleichzeitig Schutz boten und Schatten spendeten. Das Holz und Laub der Bäume nutzte der Mensch für zahlreiche Produkte wie Möbel, Stallstreu oder Bettlaub.
Sowohl auf den Ahornbäumen als auch am Boden unter ihrer Krone findet eine Vielzahl von Organismen einen Lebensraum, darunter zahlreiche seltene und gefährdete Arten wie das Rudolphis Trompetenmoos (Tayloria rudolphiana). Forschende haben Bäume gefunden, auf denen bis zu 108 verschiedene Moos- und Flechtenarten wachsen. Insgesamt beherbergen Ahornweiden über 500 verschiedene Moose und Flechtenarten. Über 50 von ihnen stehen auf Roten Listen der gefährdeten Arten. Darüber hinaus kommen auf den Weiden 350 weitere Pflanzenarten vor.
Bergahornweiden sind heute allerdings durch den Nutzungswandel in der Landwirtschaft bedroht und werden zunehmend seltener. Wenn ein alter Baum abstirbt, pflanzt kaum jemand noch einen jungen Ahorn. Dabei wäre der Nachwuchs wichtig, wenn diese artenreichen Ökosysteme überleben sollen.
Die Autoren des eben erschienen Buches «Bergahornweiden im Alpenraum – Kulturgeschichte, Biodiversität und Rudolphis Trompetenmoos» wollen mit ihrem Werk unter anderem auch erreichen, dass dieser ästhetische und kulturhistorisch interessante Landschaftstyp der Alpen erhalten bleibt. Das reich bebilderte Sachbuch enthält erstmals eine umfassende Analyse der Bergahornweiden der Alpen. Es beleuchtet sowohl die herausragende Artenvielfalt und den Naturschutzwert als auch die historischen Aspekte und den kulturellen Wert dieser einzigartigen gefährdeten Kulturlandschaft.
Quelle: WSL
Keywords:
Bergahorn; Alpen; Kulturlandschaft
Literatur:
Kiebacher, T. et al. (2018). Bergahornweiden im Alpenraum. Kulturgeschichte, Biodiversität und Rudolphis Trompetenmoos. Bristol-Schriftenreihe 54. Haupt Verlag. 253 Seiten.
http://www.haupt.ch
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