1.12.2004: Forschung international
Über 15' 000 Arten weltweit vom Aussterben bedroht
IUCN (Hrsg.)
Die neue Rote Liste 2004 der weltweit bedrohten Tier- und Pflanzenarten zeigt einen erschreckenden Zuwachs. Mittlerweile stehen ganze Artengruppen auf der Liste.
(gk) Vor kurzem hat die Weltnaturschutzunion IUCN in Bangkok die neue Rote Liste veröffentlicht. 15’589 Tier- und Pflanzenarten stehen auf der aktuellen Liste der bedrohten Arten. Seit der letzten Bestandserhebung vor einem Jahr hat sich die Liste um 3330 Arten verlängert. Die Rote Liste gilt als Indikator für den Zustand der Biodiversität der Erde. Anhand der bedrohten Arten kann abgelesen werden, in welchen Gebieten die größten Umweltprobleme herrschen.
Die Rote Liste macht deutlich, dass nicht nur immer mehr Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind, sondern dass ganze Ökosysteme verloren gehen. Mittlerweile stehen ganze Arten-Gruppen auf der Liste, deren Lebensbedingungen in Meeren, Wäldern sowie Feuchtgebieten und Flüssen sich stetig verschlechterten. Besonders erschreckend ist die Situation bei den Schildkröten: Fast die Hälfte aller Arten ist bedroht.
Es besteht aber auch Grund zur Hoffnung: Erst vor wenigen Wochen wurden auf der Weltartenschutzkonferenz CITES in Bangkok umfassende Handelsbeschränkungen für viele bedrohte Arten wie den Weissen Hai, die Napoleonfische und das Tropenholz Ramin erlassen. Auch die neue Rote Liste weist Verbesserungen für einzelne Arten auf: Die Lebensbedingungen für den Europäischen Fischotter sind wieder so gut, dass er nicht mehr als «gefährdet», sondern nur noch als «annähernd bedroht» eingestuft wird. Seinen Weg in die Schweiz hat der Fischotter aber leider noch nicht gefunden.
Keywords:
Rote Liste
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Die Rote Liste kann unter dem folgenden Link heruntergeladen werden:
http://www.iucn.org/themes/ssc/red_list_2004/main_EN.htm
Zurück zur Liste