2.10.2017: Forschung international
Fernerkundung für den Naturschutz
La télédétection au service de la protection de la nature
Gerardo E. Soto et al.
Genaue Einschätzungen über Qualität und Vielfalt von Lebensräumen sind entscheidend für die Förderung bedrohter Tierarten. Ein geeigneter Indikator für die Lebensraumqualität kann die Verfügbarkeit von Nahrung sein. Diese lässt sich teilweise mit Methoden der Fernerkundung erfassen, die unter anderem verschiedene Vegetationsindices ergeben, wie eine Analyse zu den Habitatansprüchen von Magellan-Spechten in Feuerland zeigt.
Des évaluations exactes de la qualité et de la diversité des milieux sont décisives pour la conservation d’espèces animales menacées. Un indice approprié pour mesurer la qualité des milieux peut être la disponibilité en substances nutritives. Ceci peut en partie être appréhendé par la méthode de la télédétection qui révèle, entre autre, différents indices de végétation. C'est ce qu'a montré une analyses des exigences en terme d'habitat des pics Magellan en Terre de Feu.
Manche bedrohte Arten haben spezialisierte Lebensraumanforderungen. Magellan-Spechte etwa fressen fast ausschliesslich die Larven von holzbohrenden Käfern in den Stämmen und Zweigen abgestorbener Bäume. Fernerkundung macht es möglich mit mathematischen Algorithmen von Spektralbändern, so genannten Vegetationsindizes, den Zustand der Nahrungsbäume zu beurteilen. Forscher verglichen insgesamt eine Anzahl von 102 Vegetationsindizes auf der Grundlage von Fernerkundungsbildern auf der Insel Navarino in Feuerland. Es zeigte sich, dass die Raumnutzung von Magellan-Spechten positiv korreliert ist mit der räumlichen Verteilung abgestorbener Bäume in der Landschaft.
Zuerst wurden einzelne Südbuchen (Nothofagus-Bäume) auf der Grundlage von Schätzungen zu Artenzusammensetzung, Vegetationsindizes und Bildsegmentierung kartiert. Danach wurde derjenige Vegetationsindex ausgewählt, der die Baumqualität für Magellan-Spechte am besten voraussagt. Drittens wurden Vorhersagevariablen für Lebensraumqualität (nämlich Artenzusammensetzung und Baumalter) durch die Verwendung von zwei Synoptischen Modellen der Raumnutzung (SMRN) von Magellan-Spechten getestet auf der Grundlage von sehr hochfrequenten Daten aus Radio-Telemetrie und Globalem Positionierungssystem (GPS).
Generalisierte lineare Misch-Modelle zeigten, dass der «Plant Senescence Reflectance Index» derjenige Vegetationsindex ist, der die Lebensraumqualität auf Baummassstabsebene am besten voraussagte. Er kann künftig als zuverlässiges Instrument zur Schätzung der Habitatqualität für Magellan-Spechte genutzt werden.
Quelle: Hochschule München
Keywords:
Fernerkundung, Vegetationsindizes, Lebensraumqualität
Literatur:
Soto G.E. et al. (2017): Tree senescence as a direct measure of habitat quality: Linking red-edge Vegetation Indices to space use by Magellanic woodpeckers. Remote Sensing of Environment 193, 110.
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0034425717300755
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Ingo Hahn
Hochschule München
Karlstr. 6
D-80333 München
ingo.hahn@hm.edu
Tel: +49 (0)89 1265 2659
Zurück zur Liste