31.7.2017: weitere Publikationen

Biodiversität in der Schweiz ist unter Druck

La biodiversité en Suisse sous pression



BAFU - OFEV

Der aktuelle Bericht des Bundesamts für Umwelt BAFU zum Zustand der Biodiversität in der Schweiz zeigt beunruhigende Befunde: Fast die Hälfte der untersuchten Lebensräume und mehr als ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten sind bedroht. Hauptgründe dafür sind die intensive Nutzung von Boden und Gewässern sowie die hohe Belastung durch Stickstoff. Der anhaltende Verlust an biologischer Vielfalt bedroht einheimische Arten in ihrer Existenz und gefährdet zentrale Lebensgrundlagen für die Menschen und die Wirtschaft sowie die Einzigartigkeit der Landschaften in der Schweiz.


Le nouveau rapport de l’Office fédéral de l’environnement (OFEV) sur l’état de la biodiversité en Suisse est inquiétant : près de la moitié des milieux naturels étudiés et plus d’un tiers des espèces animales et végétales sont menacés. Les principales raisons sont l’exploitation intensive des sols et des eaux ainsi que la pollution azotée. La poursuite du déclin de la biodiversité menace l’existence même d’espèces indigènes et met en péril les fondements de la vie humaine, de l’économie ainsi que l’unicité des paysages suisses.



Der Bericht «Biodiversität in der Schweiz: Zustand und Entwicklung», der die Ergebnisse der Biodiversitäts-Monitoringprogramme des Bundes und verschiedener wissenschaftlicher Studien zusammenfasst, zeichnet ein alarmierendes Bild des Zustands der Biodiversität in der Schweiz. Zahlreiche einst verbreitete natürliche Lebensräume wie Trockenwiesen und Feuchtgebiete sind nur noch als Restflächen vorhanden. Ihre Fragmentierung und Isolierung erhöht das Risiko, dass von ihnen abhängige Arten aussterben. Ein Beispiel dafür ist der Laubfrosch, der zum Laichen auf Temporärfeuchtstellen angewiesen ist. Immer häufiger nehmen Generalisten ohne besondere Ansprüche an den Lebensraum den Platz dieser spezialisierten Arten ein und breiten sich auf deren Kosten aus. Die Folgen davon sind eine sinkende Vielfalt der Lebensräume und eine Homogenisierung von Landschaften und Artengemeinschaften.
Die Biodiversität ist die Grundlage für das Leben auf dieser Erde und betrifft uns alle. Abgesehen von der ethischen Verpflichtung, sie für die Zukunft zu bewahren, stellt der Verlust von Biodiversität eine Gefahr für unseren Wohlstand und unsere Lebensqualität dar. Die Biodiversität erbringt unverzichtbare Leistungen (sogenannte Ökosystemleistungen) für unsere Gesellschaft: Sie liefert Trinkwasser und saubere Luft, fruchtbare Böden und Nahrung und schützt vor Naturgefahren. Müssten diese Leistungen kompensiert werden, wären die Kosten weitaus höher als der finanzielle Aufwand für den Schutz der Biodiversität.
Grund für den unbefriedigenden Zustand der Biodiversität ist das Zusammenwirken mehrerer Faktoren, namentlich des wachsenden Flächenbedarfs für Siedlungen und Infrastrukturen und der intensiven Landwirtschaft. Immer bedeutender wird aber auch der Druck, der von invasiven Arten, von Mikroverunreinigungen oder von Klimaveränderungen hervorgerufen wird.
Bund und Kantone haben im Rahmen der Umsetzung der bundesrätlichen Strategie Biodiversität Schweiz verschiedene Massnahmen ergriffen, um die nationalen und internationalen Ziele zum Schutz und zur Erhaltung der Biodiversität zu erreichen. Dabei sind namentlich die dringlichen Massnahmen zur Sanierung und Aufwertung der Lebensräume von nationaler Bedeutung zu erwähnen, wofür der Bundesrat im vergangenen Jahr die Mittel verdoppelt hat. Hinzu kommen die Schaffung von Waldreservaten und von Biodiversitätsförderflächen im Agrarland, die Förderung von Gewässerrenaturierungen und der Schutz der Lebensräume von nationaler Bedeutung wie Moorlandschaften. Damit konnte der Biodiversitätsverlust aber nicht gestoppt werden. Zahlreiche dieser Flächen vermögen wegen mangelnder Qualität ihre Funktion nicht zu erfüllen. Schutzmassnahmen müssen konsequenter vollzogen werden.

Keywords:
Schweiz; Zustand; Biodiverstitätsstrategie

Art der Publikation:
Bericht
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-67565.html
https://www.admin.ch/gov/fr/accueil/documentation/communiques.msg-id-67565.html
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/publikationen-studien/publikationen/biodiversitaet-schweiz-zustand-entwicklung.html

Kontaktadresse:
Glenn Litsios
Abteilung Arten, Ökosysteme, Landschaften
BAFU
Tel 058 469 30 19
Tel: +41 (0)58 469 30 19


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