12.4.2017: Forschung CH

Wie weit können Landwirte die Biodiversität auf ihrem Betrieb beeinflussen?

Dans quelle mesure les agriculteurs peuvent-ils influencer la biodiversité sur leur exploitation?



Sibylle Stoeckli et al.

Forschende haben untersucht, wie stark sich Biodiversitätsförderflächen, Massnahmen auf den Produktionsflächen, Betriebsstruktur und die unmittelbare Umgebung der Betriebe auf die Biodiversität von 133 Landwirtschaftsbetrieben im Schweizer Mittelland auswirken. Je nach untersuchter Artengruppe wirkte sich die eine oder andere Einflussgrösse besonders stark auf Artenzahl und Häufigkeit der Ziel- und Leitarten gemäss den Umweltzielen Landwirtschaft aus. Landwirte können besonders mit Biodiversitätsförderflächen, aber auch mit Massnahmen auf den Produktionsflächen, die Biodiversität auf ihren Betrieben positiv beeinflussen.

Des chercheurs ont étudié l’influence des surfaces de promotion de la biodiversité, des mesures touchant les surfaces de production, de la structure et des environs immédiats de l’exploitation sur la biodiversité de 133 exploitations agricoles du plateau suisse. Suivant le groupe d’espèces étudié, l’un ou l’autre facteur d’influence avait un impact particulièrement grand sur le nombre et la fréquence des espèces cibles et typiques selon les objectifs environnementaux pour l’agriculture. Les agriculteurs peuvent influencer la biodiversité de leur exploitation en particulier à l’aide des surfaces de promotion de la biodiversité, mais aussi avec des mesures sur les surfaces de production.


Landwirte entscheiden, wie sie ihren Betrieb bewirtschaften wollen; damit nehmen sie auch Einfluss auf die lokale Biodiversität. Letztere hängt aber auch von der Umgebung und von anderen Faktoren ab, die der einzelne Landwirt nicht beeinflussen kann. Auf 133 Landwirtschaftsbertrieben im Schweizer Mittelland untersuchten Forschende deshalb, wie gross der Einfluss der Landwirte auf die Biodiversität ist.
Auf den Betrieben erfassten sie Artenzahl und Häufigkeit von Pflanzen, Heuschrecken, Tagfaltern und Brutvögeln. Bei der Auswertung standen die Ziel- und Leitarten gemäss Umweltzielen Landwirtschaft (UZL) im Fokus.
Die Forschenden erfassten 27 Faktoren, welche die Biodiversität positiv beeinflussen können. Diese Einflussgrössen wurden in 4 Gruppen eingeteilt: (1) Biodiversitätsförderflächen, (2) Massnahmen auf den Produktionsflächen (Ackerland: Verzicht auf Halmverkürzer, Insektizide, Herbizide, Anbau Sommergetreide usw.; Grünland: Einsatz Balkenmäher, gestaffelte Wiesennutzung, Silageverzicht usw.) (3) Betriebsstruktur (Anzahl verschiedener Kulturen, Grösse der Felder usw.) und (4) Umgebungseinflüsse (Höhe über Meer, Wald oder Siedlungsgebiete in der Umgebung). Die ersten 3 Gruppen können von den Landwirten direkt beeinflusst werden, auf die vierte Gruppe haben die Landwirte keinen Einfluss.
Es zeigte sich, dass Landwirte vor allem mit den Biodiversitätsförderflächen und mit Massnahmen auf den Produktionsflächen die Biodiversität beeinflussen können. Die Gruppe «Biodiversitätsförderflächen» hatte den stärksten Einfluss auf die Artenzahl der UZL-Pflanzen und die Häufigkeit von UZL-Pflanzen und Tagfaltern. Den grössten Einfluss auf die Häufigkeit der Heuschrecken hatten Massnahmen in den Produktionsflächen. Aber auch die Umgebung beeinflusste die Biodiversität, vor allem die Artenzahl und Häufigkeit der UZL-Vögel sowie die Artenzahl der Heuschrecken und Tagfalter.
Auf den Betrieben erfassten sie Artenzahl und Häufigkeit von Pflanzen, Heuschrecken, Tagfaltern und Brutvögeln. Bei der Auswertung standen die Ziel- und Leitarten gemäss Umweltzielen Landwirtschaft (UZL) im Fokus.
Die Forschenden erfassten 27 Faktoren, welche die Biodiversität positiv beeinflussen können. Diese Einflussgrössen wurden in 4 Gruppen eingeteilt: (1) Biodiversitätsförderflächen, (2) Massnahmen auf den Produktionsflächen (Ackerland: Verzicht auf Halmverkürzer, Insektizide, Herbizide, Anbau Sommergetreide usw.; Grünland: Einsatz Balkenmäher, gestaffelte Wiesennutzung, Silageverzicht usw.) (3) Betriebsstruktur (Anzahl verschiedener Kulturen, Grösse der Felder usw.) und (4) Umgebungseinflüsse (Höhe über Meer, Wald oder Siedlungsgebiete in der Umgebung). Die ersten 3 Gruppen können von den Landwirten direkt beeinflusst werden, auf die vierte Gruppe haben die Landwirte keinen Einfluss.
Es zeigte sich, dass Landwirte vor allem mit den Biodiversitätsförderflächen und mit Massnahmen auf den Produktionsflächen die Biodiversität beeinflussen können. Die Gruppe «Biodiversitätsförderflächen» hatte den stärksten Einfluss auf die Artenzahl der UZL-Pflanzen und die Häufigkeit von UZL-Pflanzen und Tagfaltern. Den grössten Einfluss auf die Häufigkeit der Heuschrecken hatten Massnahmen in den Kulturen. Aber auch die Umgebung beeinflusste die Biodiversität, vor allem die Artenzahl und Häufigkeit der UZL-Vögel sowie die Artenzahl der Heuschrecken und Tagfalter.

Quelle: FiBL und Vogelwarte

Keywords:
Biodiversitätsförderflächen, Landwirtschaft, Pflanzen, Tagfalter, Heuschrecken, Vögel

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Stoeckli S. et al. (2017): Quantifying the extent to which farmers can influence biodiversity on their farms. Agriculture Ecosystems Environment. 237:, 224–233. doi: 10.1016/j.agee.2016.12.029
http://www.fibl.org/de/schweiz/forschung/nutzpflanzenwissenschaften/pb-projekte/mvp.html



Kontaktadresse:
Sibylle Stöckli
FIBL
Ackerstrasse 21
CH-5070 Frick

sibylle.stoeckli@fibl.org
Tel: +41 (0)62 865 72 75


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