24.10.2016: Aufgegriffen
Innovatives Konzepte zur Förderung der Artenvielfalt in Städten
Concept novateur pour favoriser la diversité des espèces en ville
Wolfgang W. Weisser, Thomas E. Hauck
Um neuen Wohnraum zu gewinnen, werden in Städten zunehmend Grünflächen oder Brachen überbaut; der Freiraum für Tiere schwindet. Um angestammte Tierarten zu schützen oder neue anzusiedeln, haben deutsche Wissenschaftler das Konzept «Animal-Aided Design (AAD)» entwickelt. Es integriert die Bedürfnisse der Tiere von Anfang an in die Städteplanung. So lassen sich nicht nur wertvolle Nischen für Vögel, Reptilien oder Säugetiere schaffen – auch die Lebensqualität der Städter steigt.
De plus en plus de surfaces vertes ou de terrains vagues sont construits pour gagner du terrain à bâtir dans les villes, et les espaces pour les animaux disparaissent. Pour protéger les espèces animales présentes ou pour en attirer de nouvelles, des scientifiques allemands ont developpé le concept de «Animal-Aided Design (AAD)». Il intègre les besoins des animaux dès le début de la planification urbaine. Ainsi, non seulement on peut créer des niches précieuses pour les oiseaux, reptiles ou mammifères – mais la qualité de vie des citadins augmente aussi.
In ihrem Forschungsprojekt haben zwei Wissenschaftler untersucht, wie sich städtebauliche Anforderungen und die Bedürfnisse von Tieren zusammenführen lassen. Beispiel Haussperling: Wie können bei einer Fassadendämmung Nistplätze erhalten oder neu angelegt werden? Wie lässt sich das Nahrungsangebot sichern?
Ziel von «Animal-Aided Design» ist es, Tiere dauerhaft in städtischen Freiräumen anzusiedeln. Daher werden Gestaltern konkrete Anhaltspunkte gegeben für eine artgerechte Planung über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Eine wichtige Rolle spielen dabei beispielsweise Gestaltungselemente, Bäume, Sträucher oder Sandbadeplätze, die Tieren als Rückzugsgebiet und Nahrungsquelle dienen.
Ihre Ergebnisse präsentieren die beiden Wissenschaftler in einer Broschüre. Dort beschreiben sie, wie der Lebensraum für verschiedene Tierarten beschaffen sein muss. Zudem stellen sie drei Animal-Aided-Design-Konzepte für die Städte München, Berlin und London vor.
In der Broschüre zeigen die Autoren zudem, wie sich tiergerechte Entwürfe mit Spielplätzen und grünen Oasen für die Bewohner kombinieren lassen. So könnten neue Erlebnisräume entstehen, zum Beispiel ein «Nachtpark» in Berlin für Nachtigallen und Fledermäuse.
Quelle: Technische Universität München
Keywords:
Natur; Stadt; Stadtplanung
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
W. Weisser, T. Hauck (2015): AAD Animal Aided Design. Techinsche Universität München. 49 Seiten.
https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/kurz/article/32308/
http://www.toek.wzw.tum.de/index.php?id=193
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Wolfgang W. Weisser
Technische Universität München
Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 2
D-85350 Freising-Weihenstephan
wolfgang.weisser@tum.de
Tel: + 49 (0)816 171 34 96
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