9.5.2016: Forschung CH
Feldhasen mögen lieber vielfältige Wiesen
Le lièvre préfère les prairies riches en espèces
Kim Meichtry-Stier et al.
Wird der Anteil an extensiven Wiesen mit botanischer Qualität oder mit Strukturen (Gebüsch, Altgras) erhöht, kommt das dem Feldhasen zugute. Dies zeigt eine Untersuchung im St. Galler Rheintal.
Si on augmente la part de prairies extensives de bonne qualité botanique ou avec des structures (buissons, herbes sèches), le lièvre d’Europe en profite. C’est ce que montre une étude dans la vallée du Rhin saint-galloise.
Die Feldhasenbestände im Schweizer Mittelland sind seit Jahren rückläufig. Im St. Galler
Rheintal erfolgen seit 1994 ökologische Aufwertungen mit Biodiversitätsförderflächen
(BFF), u.a. mit dem Ziel, den Feldhasen zu fördern. Mit der vorliegenden Studie sollte festgestellt werden, ob die Entwicklung des Feldhasenbestands im St. Galler Rheintal mit der Entwicklung der BFF erklärbar ist. Mit Hilfe eines Habitatmodells wurde untersucht, ob zwischen der Feldhasendichte in Vorfrühlingsnächten und dem Vorkommen von BFF ein Zusammenhang besteht. Dafür wurde das Untersuchungsgebiet in 65 Rasterzellen aufgeteilt.
Seit 1998 werden v.a. extensive Wiesen mit botanischer Qualität oder mit Strukturen (Gebüsch, Altgras) angelegt. Ihr Anteil am Studiengebiet stieg von 1,9 % (2003) auf 5,6 % (2012). Im gleichen Zeitraum nahm der Feldhasenbestand signifikant zu. Das Habitatmodell ergab, dass die Feldhasendichte in Vorfrühlingsnächten signifikant positiv mit dem Anteil an extensiven Wiesen mit Qualität je Zelle zusammenhing. Die Verbesserung der ökologischen Qualität und Strukturvielfalt der Wiesen im Mittelland ist somit ein wichtiger Ansatzpunkt, um den Feldhasen zu fördern.
Quelle: Schweizerische Vogelwarte, Sempach
Keywords:
Brown Hare, biodiversity promoting area, ecological compensation area, quality, extensively used meadow
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Meichtry-Stier K., Zellweger-Fischer J., Horch P., Birrer S. (2016): Die ökologische Qualität der Wiesen ist wichtig für den Feldhasen. Agrarforschung Schweiz 7, 172179.
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Kontaktadresse:
Kim Meichtry
Schweizerische Vogelwarte
Seerose 1
CH-6204 Sempach
kim.meichtry@vogelwarte.ch
Tel: +41 (0)41 462 97 89
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