13.3.2015: Forschung international

Schneller und sicherer Nachweis des Erregers der Krebspest in Wasserproben

Dépistage rapide et sûr de l’agent pathogène de la peste de l’écrevisse dans l’eau



Wissenschaftler haben ein neues Verfahren entwickelt, mit dem die gefürchteten Krebspesterreger in Wasserproben aus Bächen und Flüssen sicher nachgewiesen werden können. Die kostengünstige und hochsensitive genetische Methode kann flächendeckend eingesetzt werden, um die Krebspest nachzuweisen.

Des scientifiques ont développé un nouveau procédé pour dépister de façon sûre les agents pathogènes tant redoutés de la peste de l’écrevisse dans les eaux de ruisseaux et rivières. Cette méthode génétique est économique, très sensible et permet une implémentation à grande échelle pour détecter la peste de l’écrevisse.


Die Krebspest ist eine gravierende Seuche und eine der 100 gefährlichsten invasiven Arten weltweit. Einheimische Flusskrebse haben im Gegensatz zu den invasiven Arten keine ausreichende Immunabwehr gegen den Pilz entwickelt und sterben daran in kürzester Zeit. Träger des Erregers setzen kontinuierlich die gefährlichen Krebspest-Sporen in das sie umgebende Wasser frei. Die Sporen finden ihre Wirte über bestimmte, bisher noch nicht identifizierte chemische Stoffe. Trifft eine Spore auf einen Flusskrebs, dringt sie in die Oberfläche des Organismus ein und der Pilz befällt das Gewebe.
Forschende vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum und von der Oberen Fischereibehörden in Hessen haben nun eine neue Methode gefunden, um freigesetzte Krebspest-Sporen in Wasserproben eindeutig und schnell nachzuweisen. Sie konnten durch Filtrierung über Glasfaserfilter die Sporen auffangen, die DNA im Labor extrahieren und diese dann auf das Vorhandensein spezifischer Sequenzmuster von Krebspest-Sporen absuchen. Der Nachweis der Krebspest über eine innovative, auf eDNA-basierende Methode (environmental DNA) ist eine deutliche Verbesserung zu dem bisherigen, auf Gewebeproben basierenden Nachweisverfahren. Sie ist viel schneller, so dass bei Krebspest-Ausbrüchen rasch Gegenmassnahmen ergriffen werden können, beispielsweise die gezielte Entnahme infizierter Signalkrebse mittels Fangreusen oder das Belassen von Querbauwerken im Gewässer mit zusätzlichem Einbau von sogenannten Krebssperren.


Quelle: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen


Keywords:
Invasive Arten, Krebspest, eDNA-Methode



Kontaktadresse:
Claudia Wittwer

Forschungsinstitut Senckenberg

Aussenstelle Gelnhausen

D- 63571 Gelnhausen

Claudia.Wittwer@Senckenberg.de
Tel: +49 (0)151 25 24 32 40


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