13.3.2015: Aufgegriffen

Wie viel Stickstoff ist zu viel?

Quelles limites pour les polluants azotés?



Eidgenössische Kommission für Lufthygiene

Stickstoffeinträge aus der Luft sind in der Schweiz zu hoch und schädigen naturnahe Ökosysteme. Zu zwei Dritteln sind landwirtschaftliche Ammoniakemissionen für das Problem verantwortlich. Die Eidgenössische Kommission für Lufthygiene EKL hat nun untersucht, wie der Vollzug von Minderungsmassnahmen in der Landwirtschaft unterstützt werden kann.

Les apports de polluants atmosphériques azotés en Suisse sont excessifs et portent atteinte aux écosystèmes naturels. Le problème est dû pour deux tiers aux émissions d’ammoniac de l’agriculture. La Commission fédérale de l'hygiène de l'air CFHA a fait des propositions pour faciliter la mise en œuvre de ces mesures dans l’agriculture.


Übermässige Einträge von stickstoffhaltigen Luftschadstoffen bewirken in vielen naturnahen Ökosystemen eine Überdüngung (Eutrophierung) und tragen zur Versauerung der Böden bei. Zu den empfindlichen Ökosystemen gehören beispielsweise Wälder, artenreiche Wiesen, Hochmoore, Flachmoore und Heidelandschaften. Eutrophierung und Versauerung haben vielfältige Auswirkungen bis hin zur Verarmung der Biodiversität.
Die Eidgenössische Kommission für Lufthygiene (EKL) hat einen Bericht erarbeitet, der sich mit der Frage befasst, wie die Kantone beim Vollzug von Massnahmen zur Minderung insbesondere der landwirtschaftlichen Ammoniak-Emissionen unterstützt werden können.
Aufgrund ihrer Abklärungen empfiehlt die EKL, zurzeit auf einen Immissionsgrenzwert für Ammoniak in der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) zu verzichten. Hingegen soll in der LRV explizit auf die Möglichkeit hingewiesen werden, die Critical Loads für Stickstoff als Beurteilungskriterien heranzuziehen, in begründeten Einzelfällen auch die Critical Levels für Ammoniak. Diese international anerkannten Beurteilungswerte entsprechen den Kriterien des schweizerischen Umweltschutzgesetzes und sind von ihrer Bedeutung her gleichwertig mit Immissionsgrenzwerten.
Es ist wichtig, dass die Vollzugsbehörden emissionsmindernde Massnahmen bei der Landwirtschaft anordnen. Der Stand der Technik würde eine wesentliche Verminderung der Ammoniakemissionen erlauben. Bei den Stickoxiden aus Verkehr und Verbrennungsprozessen sind schon bedeutende Reduktionen erfolgt und weitere Massnahmen eingeleitet.

Quelle: Eidgenössische Kommission für Lufthygiene


Keywords:
Stickstoff; Landwirtschaft

Art der Publikation:
Bericht

Literatur:
Eidgenössische Kommission für Lufthygiene (EKL) 2014: Ammoniak-Immissionen und Stickstoffeinträge. Bern. 62 S.
http://www.ekl.admin.ch

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Kontaktadresse:
Prof. Dr. Nino Künzli, Präsident der EKL
Swiss Tropical and Public Health Institute

Socinstr. 57

CH-4051 Basel

Nino.Kuenzli@unibas.ch
Tel: +41 (0)61 284 83 99


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