24.7.2014: weitere Publikationen

Herbizidresistente, gentechnisch veränderte Pflanzen beschleunigen den Biodiversitätsverlust

Les plantes modifiées génétiquement résistantes aux herbicides accélèrent la perte de biodiversité



Beatrix Tappeser, Wolfram Reichenbecher, Hanka Teichmann (Eds.)

Das Bundesamt für Naturschutz Deutschland und die Umweltbundesämter Österreichs und der Schweiz ziehen eine kritische Bilanz zu den Auswirkungen des langjährigen Anbaus von herbizidresistenten, gentechnisch veränderten Pflanzen. Das Problem ist nicht die Gentechnik an und für sich, aber solche Kulturen treiben die Intensivierung der Landwirtschaft und damit den Biodiversitätsverlust weiter, so die drei Institutionen.

L’Office fédéral allemand pour la protection de la nature, l’Office fédéral autrichien de l’environnement et l’Office fédéral suisse de l’environnement dressent un bilan critique des conséquences de la culture à long terme de plantes génétiquement modifiées résistantes aux herbicides. Les trois institutions s’accordent sur le fait que le problème n'est pas le génie génétique éui-même, mais ces cultures entraînent une intensification de l’agriculture et, par là même, la perte de biodiversité.


Das deutsche Bundesamt für Naturschutz, das österreichische Umweltbundesamt und das schweizerische Bundesamt für Umwelt haben im Rahmen einer Literaturstudie untersuchen lassen, wie sich der langjährige Anbau herbizidresistenter gentechnisch veränderter Pflanzen (GV) auf die Umwelt auswirkt. Die Ergebnisse wurden nun in einem gemeinsamen Bericht veröffentlicht. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Anbaupraktiken von GV-Pflanzen in Übersee und die Auswirkungen ihrer Bewirtschaftung auf die Ackerbegleitflora sowie die biologische Vielfalt analysiert.
Eine intensive Landbewirtschaftung und die damit einhergehende Verwendung hoher Mengen an Pflanzenschutzmitteln sind Hauptursachen für den Verlust von Biodiversität. In Nord- und Südamerika werden seit knapp 20 Jahren gentechnisch veränderte Pflanzen mit Resistenzen gegen verschiedene Totalherbizide (z.B. Glyphosat) grossflächig angebaut. Die Studie zeigt, dass im Verlauf dieser Zeit der Herbizidverbrauch kontinuierlich angestiegen ist. Die Folge ist eine deutliche Abnahme der Biodiversität auf und neben den Ackerflächen.
Die intensive Verwendung von Pflanzenschutzmitteln führt auch zu einem Verlust von Tierarten in landwirtschaftlich genutzten Lebensräumen. Die Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass dieser Effekt eine der Ursachen für den Rückgang auch von geschützten Arten wie dem Monarchfalter in Amerika darstellt.

Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU


Keywords:
Herbizid, Resistenz, Landwirtschaft, Gentechnik

Art der Publikation:
Bericht

Literatur:
Tappeser B., Reichenbecher W., Teichmann H. (Eds.) (2014): Agronomic and environmental aspects of the cultivation of genetically modified herbicide-resistant plants. A joint paper of BfN (Germany), FOEN (Switzerland) and EAA (Austria). BfN-Skripte 362. 76 S.
http://www.bafu.admin.ch/biotechnologie/13322/index.html?lang=de
http://www.bafu.admin.ch/biotechnologie/13322/index.html?lang=fr



Kontaktadresse:
Sara Restrepo-Vassalli
Abteilung Boden und Biotechnologie
Bundesamt für Umwelt BAFU
CH-3003 Bern

sara.restrepo-vassalli@bafu.admin.ch
Tel: +41 (0) 58 462 22 38


Zurück zur Liste