24.7.2014: Forschung international

Lebensraumvielfalt = Artenvielfalt

Diversité des habitats = diversité des espèces



Anke Stein, Katharina Gerstner, Holger Kreft

Obwohl viele Studien einen positiven Zusammenhang zwischen Habitatheterogenität und Artenreichtum nachgewiesen haben, sind auch negative und unimodale Zusammenhänge bekannt. Eine umfangreiche Meta-Analyse belegt nun erstmals eine generell positive Beziehung zwischen Heterogenität und Artenreichtum von der Landschaftsebene bis zur globalen Skala. Hierbei hängt der Artenreichtum terrestrischer Pflanzen und Tiere positiv mit der Heterogenität von Landbedeckung, Vegetation, Klima, Boden und Topographie zusammen. Die räumlichen Skalen der einfliessenden Studien spielen dabei eine entscheidende Rolle für die Stärke dieses Zusammenhangs.

Bien que de nombreuses études aient mises en évidence un lien positif entre l’hétérogénéité des habitats et la richesse en espèce, des liens négatifs et unimodaux sont aussi connus. Une vaste méta-analyse confirme maintenant une relation en majorité positive entre hétérogénéité et richesse en espèces de l’échelle paysagère jusqu’à l’échelle globale. En l’occurrence, la richesse en espèces de plantes et d’animaux terrestres est liée positivement à l’hétérogénéité de l’occupation du sol, de la végétation, du climat, du sol et de la topographie. Les échelles spatiales des études considérées jouent un rôle prépondérant quant au degré de cette relation.


Heterogenität von Umweltbedingungen gilt als wichtiger Faktor für die Erklärung der Verteilung von Artenreichtum. Laut der Habitatheterogenität-Hypothese bieten räumlich heterogenere Gebiete eine höhere Vielfalt an Umweltparametern und weisen mehr Refugien und Möglichkeiten zur Isolation und Radiation auf. Dadurch begünstigen sie Koexistenz, Persistenz und Diversifikation von Arten. Zwar bestätigen zahlreiche Studien einen solchen positiven Zusammenhang, jedoch wurden auch negative und unimodale Heterogenität-Artenreichtums-Beziehungen nachgewiesen.
Um die Allgemeingültigkeit der Habitatheterogenität-Hypothese zu testen, wurde in einer globalen Meta-Analyse die Beziehung von räumlicher Heterogenität und Artenreichtum terrestrischer Pflanzen und Tiere untersucht. Die Analyse von 1148 Datenpunkten aus 192 Studien belegt eine generell positive Beziehung zwischen Artenreichtum und Heterogenität von Landbedeckung, Vegetation, Klima, Boden und Topographie. Heterogenität von Vegetation und Topographie sind hierbei besonders stark mit Artenreichtum assoziiert.
Zudem wurde gezeigt, dass räumliche Skalen, insbesondere die räumliche Auflösung und Gebietsgrösse der Studien sowie die Verwendung gleich grosser Untersuchungsflächen, entscheidend für die Stärke von Heterogenität-Artenreichtums-Beziehungen sind. Die Studie belegt zum ersten Mal die Allgemeingültigkeit positiver Heterogenität-Artenreichtums-Beziehungen über verschiedene Heterogenitätskomponenten, Habitattypen, Taxa und räumliche Skalen hinweg von der Landschaftsebene bis zur globalen Ebene.

Quelle: Universität Göttingen


Keywords:
Artenvielfalt, Habitatheterogenität, Landschaftsstruktur, Meta-Analyse, räumliche Skalen

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Stein A., Gerstner K., Kreft H. (2014): Environmental heterogeneity as a universal driver of species richness across taxa, biomes and spatial scales. Ecology Letters 17, 866-880.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ele.12277/abstract



Kontaktadresse:
Prof. Dr. Holger Kreft
Nachwuchsgruppe Biodiversität
Makroökologie und Biogeographie
Universität Göttingen
Büsgenweg 1
D-37077 Göttingen

astein@uni-goettingen.de
Tel: +49 (0)551 39 10727


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