td-net: Network for Transdisciplinary Research
Das Netzwerk für Transdisziplinäre Forschung (td-net) blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2023 zurück, das ganz im Zeichen des 20-jährigen Jubiläums stand. Das Netzwerk, das vor zwei Jahrzehnten von der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT), der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) und den Akademien der Wissenschaften Schweiz (a+) ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, die inter- und transdisziplinäre (ITD) Forschung und Lehre sowohl in der Schweiz als auch international zu fördern und zu verankern. Das td-net ist als Akademienprojekt vollständig in die Governance-Struktur der SCNAT integriert und berichtet jährlich über seine Aktivitäten und Leistungen im Einklang mit den Vorgaben der SCNAT.
Das Jubiläumsjahr war Anlass zur Reflexion über die verschiedenen Etappen seit der Gründung im Jahr 2003. Im Zentrum stand eine grosse Jubiläumsveranstaltung, welche die Sichtbarkeit der Schweizer ITD-Gemeinschaft stärkte und sowohl die bisherigen Errungenschaften als auch die zukünftigen Herausforderungen beleuchtete. Monika Dommann, Historikerin an der Universität Zürich, zeigte einem breiten Publikum in neun Thesen die Bedeutung der kritischen Reflexion im transdisziplinären Denken auf. Marcel Tanner, Präsident der Akademien der Wissenschaften Schweiz (a+), rief dazu auf, Gräben zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen zu überwinden. Anschliessend diskutierten die ehemaligen Präsident:innen und aktuellen Mitglieder des Beirats auf dem Podium die vielfältigen Denkanstösse. Der amtierende Präsident stellte diese Diskussion anschliessend in den Kontext der zukünftigen Herausforderungen, in der es gelten wird, die Diversität der Themen und Herangehensweisen noch stärker in den Fokus zu nehmen. (siehe Tagungsbericht)
Auch auf internationaler Ebene konnte das td-net seine Präsenz weiter ausbauen. Besonders hervorzuheben ist die aktive Rolle des Netzwerks bei der Gründung der deutschsprachigen Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung GTPF in Berlin. Die aktive Teilnahme an der Gründungsveranstaltung und das beispielgebende Modell der 20jährigen Rolle der Akademien in diesem Bereich in der Schweiz wurden sehr geschätzt.
Darüber hinaus engagierten wir uns weiterhin im Vorstand und in verschiedenen Arbeitsgruppen der globalen Alliance for Inter- and Transdisciplinarity. Die Wahl der australischen Wissenschaftlerin und geschätzten Kollegin Gabriele Bammer zur ersten Präsidentin der ITD Alliance hat unserer Arbeit zusätzliche Sichtbarkeit verliehen. Der Zuwachs an Abonnent:innen unseres Newsletters und unserer Kommunikation über Social Media ist ein weiterer Beleg für die zunehmende Anerkennung und erfolgreiche Arbeitsweise. Das td-net ist auch in der Vorbereitung der nächsten internationalen ITD-Conference mit der gastgebenden Universität Utrecht (NL) in vorderster Front beteiligt.
Ein weiterer Meilenstein des Jahres war die Migration unseres MOOCs von FutureLearn auf die Tales-Plattform der Universität Basel, die datenschutzrechtlich den Schweizer Standards entspricht und sicherstellt, dass Interessierte auch in Zukunft einfach und kostenlos auf die Kursinhalte zugreifen können. Durch die Anpassung der Form der Durchführung (Selbststudium und geführte Lerngruppe) konnte der Kurs besser auf die Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt werden. Obwohl die aktive Teilnahme anfangs gering war, stieg das Interesse im Laufe des Jahres deutlich an, und wir wurden sogar angefragt, ob wir unser Know-how in die Entwicklung eines CAS zu OneHealth und in einzelne weitere Ausbildungen an Hochschulen einbringen könnten.
Auch im Bereich der Publikationen war das Jahr erfolgreich. Wir sind mit drei Kapiteln im «Handbook of Transdisciplinarity: Global Perspectives» prominent vertreten und konnten darüber hinaus Beiträge in GAIA auf den saguf-Seiten veröffentlichen.
Wir haben uns auch aktiv in die akademieninterne Strategiearbeit eingebracht. Insbesondere im Bereich Wissenschaft und Politik (SAP) der SCNAT und in der transdisziplinären Ausrichtung vieler Projekte der Akademieeinheiten, wie z.B. der Nachhaltigkeitsforschung, was auch durch unser Förderprogramm «U Change - Studentische Initiativen für Nachhaltige Entwicklung» nahe liegt.
Zum Abschluss des Jahres konnten wir massgeblich mit unseren SCNAT-Kolleg:innen das SAP-Projekt «Gesellschaftliche Transformation zur nachhaltigen Entwicklung» erfolgreich beenden. Dieses Projekt bietet eine wertvolle Übersicht über Transformations- und transformative Forschung und wird zur Entwicklung eines Leitfadens bezüglich der verschiedenen Rollen von Wissenschaftler:innen führen. Das Projekt soll dazu beitragen, sowohl Wissenschaftler:innen als auch Akteur:innen der Wissenschaftspolitik stärker auf transdisziplinäre Aspekte hinzuweisen. Wie Transdisziplinarität durch die Forschungsförderung gezielt unterstützt werden kann, werden wir im Rahmen des 2023 angelaufenen Mandats des Bundesamtes für Energie (BFE) prüfen und das Förderprogramm SWEET unterstützen. Damit sammelt das td-net konkrete Erfahrungen in der Forschungsförderung, die in Zukunft noch stärker in den Vordergrund der inhaltlichen Arbeit rücken soll.
Das Jahr war jedoch nicht nur von Feierlichkeiten geprägt. Es begann mit einer traurigen Nachricht: Julie Thompson Klein, eine Pionierin der inter- und transdisziplinären Forschung und enge Wegbegleiterin des td-net, verstarb Anfang des Jahres. Die US-amerikanische Wissenschaftlerin und Autorin prägte das Netzwerk von Beginn an und war massgeblich am Aufbau und der Stärkung der weltweiten ITD-Community beteiligt. Ihr Verlust wurde tief empfunden, aber ihr Vermächtnis lebt in der Arbeit des td-net und der ITD-Community weiter.
Unter der Leitung des Präsidenten, Prof. Dr. Christoph Küffer, wurde der Wissenschaftliche Beirat 2023 mit Persönlichkeiten mit ausgewiesenem Profil und Interesse an ITD neu besetzt und traf sich zu zwei ordentlichen Sitzungen. Der Beirat ist die fachliche Instanz für die strategische Gestaltung des Jahresprogramms. Darüber hinaus waren die Mitglieder massgeblich an der erfolgreichen Durchführung der Jubiläumstagung und einzelner Projekte beteiligt. Ihre Vorträge und Aktivitäten sind in diesem Jahresbericht nicht speziell berücksichtigt. Sie übernehmen sehr oft Vorträge oder Anfragen, die an die Geschäftsstelle herangetragen werden oder verweisen in ihrer täglichen Arbeit auf das td-net.
Namentlich engagierten sich folgende Personen im td-net Beirat:
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Christoph Küffer, OST (Präsident seit 2022)
Prof. Dr. Christa Binswanger, Universität St. Gallen
Dr. Astrid Bjoernsen, WSL
Prof. Dr. Frédéric Darbellay, Université de Genève
Dr. Sabine Hoffmann, EAWAG
Prof. Dr. Johanna Jacobi, ETH Zürich
Dr. Olivier Jacquat, Wyss Academy for Nature at the University of Bern
Prof. Dr. Christian Kull, Université de Lausanne
Prof. Dr. Christian Pohl, ETH Zürich
Basil Rogger, ZHDK
Dr. Anaïs Sägesser, scaling4good
Prof. Dr. Ulrike Sturm, Hochschule Luzern
Prof. Dr. Susan Thieme, Universität Bern
ex officio Mitglieder
Dr. Karin Ammon, SCNAT
Dr. Elisabeth Ehrensperger, TA-Swiss
Dr. Daniel Marti, SBFI
Dr. Laetitia Philippe, SNF
Dr. Sara Elme, SAGW
Das td-net führt im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI das Programm «U Change - Studentische Initiativen für eine nachhaltige Entwicklung» durch. Das Programm wird von einem Leitungsgremium geleitet. Das Gremium setzt sich aus Delegierten der Fachhochschulen, der Pädagogischen Hochschulen und der universitären Hochschulen sowie aus Studierenden zusammen, die von swissuniversities bzw. dem Verband der Schweizer Studierendenschaften gewählt werden. Im Jahr 2023 waren folgende Personen Mitglieder dieses Gremiums:
Christian Pohl, ETH Zürich (Vorsitzender des Leitungsgremiums)
Dominik Allenspach, Pädagogische Hochschule Zürich
Manuel Fischer, Berner Fachhochschule
Benoît Frund, Université de Lausanne
Chiara Guasso, Vertreterin der Studierenden der pädagogischen Hochschulen (PH LU)
Yaël Kälin, Studierendenvertreterin universitäre Hochschulen (ab Mai 2021)
Christine Künzli, Pädagogische Hochschule FHNW
Alessandro Maranta, Zürcher Fachhochschule
Heike Mayer, Universität Bern
Arne Menn, Universität Basel
Alain Pache, haute école pédagogique du canton de Vaud
Angela Serratore, Focus Sustainability
Silvia Schroer, Universität Bern
Rémi Vuichard, haute école spécialisée de Suisse occidentale
«U Change» hat sich im vergangenen Jahr sehr positiv entwickelt. Die Anzahl der Projektanträge ist stabil geblieben, die Qualität und Innovationskraft ist weiterhin hoch.
Die Rückmeldungen aus den geförderten Projekten sind überwiegend positiv. Viele Studierende berichten, dass ihre Teilnahme nicht nur nützliche Kompetenzen vermittelt, sondern auch ihr Selbstbewusstsein und ihre psychische Gesundheit gestärkt hat. Ein neu gefördertes Projekt, das «Student Minds Network», wird sich ab 2024 speziell der psychischen Gesundheit widmen.
Besonders positiv wurde die Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen hervorgehoben, die zu erfolgreichen Kooperationen geführt hat. Diese Rückmeldungen zeigen, dass die Zusammenführung von Studierenden verschiedener Hochschulen nach zwei Förderperioden erste Früchte trägt.
Diese Entwicklungen und die erfolgreiche Jahrestagung «Sustainable University Day 2023» zum Thema «Neue Wege finden - Dialog und Vernetzung zur Stärkung der Nachhaltigkeit an Schweizer Hochschulen» mit über 170 Teilnehmenden in Luzern zeigen, dass das Förderprogramm «U Change» eine deutliche Wirkung entfaltet.
Die vielfältigen Projekte wurden in der Fachstelle des td-net von folgenden Personen geleitet und begleitet:
Theres Paulsen, MSc ETH Umwelt-Natw., Leiterin td-net
Sibylle Studer, Dr., Projektleiterin Schwerpunkt «Methoden» und «Capacity Building»
Yves Gärtner, BSc Umw.Ing., Projektleiter «U Change»
Minea Mäder, MSc Sustainable Development «Methoden» und «Capacity Building»
Lucrezia Oberli, MA ScS, Wissenschaftliche Mitarbeiterin U Change
Samuel Rhomberg, Assistent der Geschäftsstelle und Kommunikation
Sibylle Studer hat im Herbst das td-net verlassen, um von der Wissenschaft zurück in die Praxis zu wechseln und das Wissens- und Qualitätsmanagement einer international tätigen NGO zu leiten. Sibylle hat die Methoden-Toolbox zu einem hohen Reifegrad geführt und viele Beratungsmandate erfolgreich abgeschlossen. Insbesondere die internationale Gemeinschaft hat von ihrem Managementtalent profitiert, da sie die Arbeitsgruppe «Methoden und Toolkits» seit ihrer Gründung geleitet hat. Wir danken Sibylle Studer für ihre Verdienste um das td-net und werden noch lange von ihren Errungenschaften profitieren. Minea Mäder hat mit dem frischen Blick ihres Masterabschlusses Aufgaben von Sibylle Studer im Capacity Building übernommen und dafür gesorgt, dass sich für den nächsten tdMOOC eine neue internationale Lerngruppe gebildet hat.
Das td-net versteht sich als Netzwerk für alle Wissenschaftsbereiche, nicht nur für die Naturwissenschaften. Unsere Informationen werden in der Regel auf der Website der Akademien der Wissenschaften Schweiz publiziert. Die Publikationstätigkeit war im Jahr 2023 besonders rege, viele Vorarbeiten aus dem Jahr 2022 trugen nun Früchte:
Paulsen, T., Kueffer C. (2023): Two decades of transdisciplinarity in Switzerland: Past, present, future. In: GAIA 32/4 (2023): 391-393
Paulsen, T., Pohl C. (2023): EDITORIAL – Building a transdisciplinary future: Balancing collaboration and excellence. In: GAIA 32/2 (2023): 213
Paulsen, T., Zinsstag, J., & Crump, L. (2023): Chapter 17: Transdisciplinarity in higher education: the potential of digitalization. In: Handbook of Transdisciplinarity: Global Perspectives . Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing
Studer, S. (2023): Commentary on Chapter 3 Co-Creating a Research Project. In: Vienni-Baptista, B.; Fletcher, I.; & Lyall, C. (hrsg.): Foundations of interdisciplinary and transdisciplinary research: A reader. Bristol University Press
Studer, S. & Pohl, C. (2023): Methodensammlungen für die transdisziplinäre Forschung. In: Sonnberger, M., Bleicher, A., Groß, M. (eds) Handbuch Umweltsoziologie: 18-1
Studer, S., & Pohl, C. (2023): Chapter 31: Toolkits for transdisciplinary research: state of the art, challenges, and potentials for further developments. In: Handbook of Transdisciplinarity: Global Perspectives . Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing
Vienni-Baptista, B., Pearce, B. Bin, Stauffacher, M., Krütli, P., Paulsen, T. & Buser, T. (2023): Creating spaces and cultivating mindsets for learning and experimentation?: International Transdisciplinarity Conference 2021. Gaia, 30(3), 209–211
Vienni-Baptista, B., Pearce, B. J., Paulsen, T., Stauffacher, M., Pohl, C., Krütli, P. & Buser, T. (2023): In Memoriam Julie Thompson Klein, December 8, 1944 to January 15, 2023. In GAIA 32/1 (2023): 84 – 85
Online-Produkte
td-Info: monatlicher td-net Newsletter (1’366 Abonnierte)
U Change News: Newsletter des Förderprogramms U Change (1’093 Abonnierte)
Twitter:
· @td-netCH: 1’293 Follower
· @UChangeCH: 148 Follower
U Change Instagram: 194 Follower
LinkedIn Fokusseiten (neu):
· td-net: 312 Follower
· U Change: 100 Follower
Publikationsradar: Darstellung der Anzahl Publikationen im Bereich der Inter- und Transdisziplinarität, https://transdisciplinarity.ch/de/publikationen/publikationsradar/ (Quelle: Web of Science-Datenbank)
Tourd’Horizon of Literature 2022 (Umfrage im Netzwerk mit der Beteiligung von 22 Personen, Anzahl kommentierter Beiträge 46)
3 Websites: www.transdisciplinarity.ch | www.transdisciplinarity.ch/toolbox | www.u-change.ch
SCNAT– Dossier Transdisziplinär forschen: https://naturwissenschaften.ch/transdisciplinarity
Das td-net organisiert jedes Jahr mehrere Veranstaltungen und Kurse oder wird zu Vorträgen und Schulungen eingeladen. Einige davon auf ausdrücklichen Wunsch der Community, meist mit einem speziellen Interesse an TD-Methoden.
Methods on Monday, series of events co-organised with PWA, 07.11.2022 Introduction to series II, 05.12.2022 Idea Tree, 09.01.2023 Nomadic Concept, 06.02.2023 Emancipatory Boundary Critique, 06.03.2023 Peer-to-Peer Exchange, 03.04.2023 Evaluation H; 04.09.2023 Introduction to series III, 02.10.2023 Actor Mapping, 06.11.2023 Theory of Change, 04.12.2023 Risk Equity Matrix
“What makes a method a good itd method”, 3-time-zones kick-off to discussion sessions of the ITD Alliance Working Group on Toolkits & Methods, 25.01./26.01.,02.02.2023, 13 Partici-pants
Citizen Science Modular Research Course “Inter- and Transdisciplinary Integration”, auf Einla-dung der Partizipativen Wissenschaftsakademie, Zürich, 31.01.2023, rund 20 Personen
Dialogue Session an ther CiSci Helvetia 2023 “Exploring pathways to impact in CoFish: a co-created citizen science project”, Input zur Verwendung der Theory of Change, 29.03.2023, rund 15 Personen
Sustainable University Day 2023, Neue Wege finden – Dialog und Vernetzung zur Stärkung der Nachhaltigkeit an Schweizer Hochschulen, Universität, Hochschule und PH Luzern, 28 . April 2023, gut 170 Personen
Workshopbeitrag zum Sustainable University Day 2023 (SUD23) “Welches Wissen hilft uns, neue Wege zu beschreiten?», 2 Durchführungen (EN/DE), 28.04.2023, rund 30 Personen
Impulsreferat & Konzept für Workshop «Inter- und Transdisziplinäre Forschung für nachhalti-ge Entwicklung», auf Einladung des Leitung Nachhaltige Entwicklung der Berner Fachhoch-schule, 22.05.2023, rund 30 Personen
Hands-on Exploration Session «Three Types of Knowledge to Address Societal Challenges”, TRED Conference, Wageningen, 13.06.2023, rund 10 Personen
Input «Inter- and Transdisciplinary Research: Defintions, Examples, Co-Production”, Summer School «Urban and community development», HSLU, 03.07.2023, 22 Personen
ITD-CH 2023, «We are td-net – seit 20 Jahren für Transdisziplinarität in den Wissenschaften», 24.08.2023 im Theatersaal National Bern, etwa 100 Personen
Input “Inter und Transdisziplinäre Methoden für Nachhaltige Entwicklung» an der Studienwoche: Nachhaltige Entwicklung und Transformation, 14. September 2023 (für Masterstudierende aller Fachrichtungen), 15 Personen
Train-the-trainer & Moderation der Plenumsdiskussionen für «New knowledge in the making; Transdisciplinary Research Practices”, 14.09.2023, 14 Personen
Input “Inter- and Transdisciplinary Research”, Modul 2 “Participatory Research Approaches”, Public Health Sciences Course Program Bern, Institute of Social and Preventive Medicine (ISPM), Bern, 19.09.2023, 20 Personen (fully booked)
Aktive Mitarbeit im Leadership Board der Global Alliance of Inter- and Transdisciplinarity (ITD-Alliance.org)
Koordination und Organisation der synchronen wie asynchronen Zusammenarbeit innerhalb der ITD Alliance Working Group Toolkits & Methods (https://itd-alliance.org/working-groups/toolkits_methods/)
Mandat im Partner*innenkreis der tdAcademy (D): https://td-academy.org/tdacademy/kooperationen2/
Auf der Grundlage der Toolbox haben wir mehrere Methodenworkshops angeboten, um den wissenschaftlichen Nachwuchs mit den Methoden der ITD-Forschung vertraut zu machen.
Auch 2023 bewarb das td-net den Massive Open Online Course (MOOC) zur Transdisziplinären Forschung, ein Schweizer Kooperationsprojekt der Akademien der Wissenschaften Schweiz mit td-net und KFPE, Swiss TPH, Universität Basel, Universität Bern, ETHZ, Université de Genève und der Hochschule Luzern. Der Kurs wurde in Zusammenarbeit mit dem New Media Center der Universität Basel produziert und umfasst Videos, Artikel und Infografiken auf der MOOC-Plattform Tales. Lehrende an Schweizer Hochschulen wurden informiert, wie der MOOC in ihre Lehrveranstaltungen integriert werden kann. Die Erfahrungen mit dem MOOC sind im 2023 veröffentlichten Handbook of Transdisciplinarity: Global Perspectives beschrieben. Für ein interaktives Lernerlebnis bot das td-net eine moderierte Lerngruppe an. Über 6 Wochen begleiteten motivierende E-Mails, virtuelle Flipcharts und Online-Meetings den Lernprozess und den Austausch zwischen den Teilnehmenden, dem td-net-Team und den Educators des MOOC.
Das td-net leitet das Förderprogramm für studentische Nachhaltigkeitsprojekte U Change und ermöglicht damit auch transdisziplinäre Projektarbeit.
Theres Paulsen vertritt das td-net als gewähltes Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Jungen Akademie Schweiz. Der wissenschaftliche Beirat hat aktiv an der Betreibung des Mentoring-Programms der Jungen Akademie mitgewirkt.
Junge Forschende wurden in den wissenschaftlichen Beirat gewählt, um der jungen Generation eine Stimme und die Möglichkeit zu geben, sich in einem Milizgremium zu engagieren.
Neben den oben genannten Ressourcen unterstützt das td-net Forschende insbesondere mit der td-net Toolbox (www.transdisciplinarity.ch/toolbox): Diese Online-Methodensammlung bietet detaillierte Steckbriefe und Erfahrungsberichte zu verschiedenen Methoden und Tools und gibt einen Überblick über verwandte und ergänzende Online-Methodensammlungen. Sibylle Studer implementiert die Toolbox und leistet damit einen Beitrag zur Qualität transdisziplinärer Forschung und zur Verbreitung von Erfahrungswissen. Das Projekt endet offiziell 2023 und wird in verschiedenen Kontexten verwertet. Die Toolbox findet auch international Beachtung und wurde 2023 von Kolleginnen in Japan ins japanische übersetzt, um dortigen Forschenden im regionalen Kontext zur Verfügung zu stehen.
Projektberatung
Das td-net wird regelmässig für Beratungs- und Coachingleistungen angefragt. Kleinere Anfragen und Erstberatungen leistet das td-net im Rahmen seines Grundauftrags. Wir nennen an dieser Stelle nur drei grössere Aufträge 2023:
– Dialogpartnerschaft mit dem Netzwerk Integrierte Forschung (D)
– Methodologische Beratung Research Foren der Berlin University Alliance (D)
– In Zusammenarbeit mit dem Edgelands Institute (Schweizer Vertretung) hat sich das td-net mit den Themen Digitalisierung, Überwachung und ihren Auswirkungen auf den «social contract» von Städten auseinandergesetzt, wobei das Fallbeispiel Genf untersucht wurde. Das td-net konnte teilnehmend beobachten, wie das Edgelands Institute öffentliche Debatten zu diesen Themen anregt und wie pop-up und Sprint-Elemente auch im transdisziplinären und partizipativen Kontext genutzt werden können. Für diese Zusammenarbeit wurde das td-net direkt von der Stiftung Mercator Schweiz angefragt.
Der Wissenschaftliche Beirat ist das Früherkennungsgremium und identifiziert in der Strategie des td-net, welche Themen in der Luft liegen, was bei der an sich erfreulichen Entwicklung, dass Transdisziplinarität zunehmend als eine Form wissenschaftlichen Arbeitens anerkannt wird, zu beachten ist. Er berücksichtigt insbesondere die Diversität der Fachbereiche und Themen, die es in Zukunft noch stärker zu berücksichtigen gilt (einschliesslich Kunst, Design, intersektorielle Zusammenarbeit in der Gesellschaft). Schliesslich soll der Begriff nicht zu einem hohlen Schlagwort verkommen, sondern mit Qualitätsstandards weltweit vorangetrieben werden. Das td-net setzt derzeit wissenschaftspolitische Akzente.
Obwohl Ethik nicht direkt im Leistungsauftrag des td-net verankert ist, bildet sie einen integralen Bestandteil transdisziplinärer Forschung. Daher wird der ethischen Dimension gesellschaftlich relevanter Forschungsprojekte in allen Trainings ein eigenes Kapitel gewidmet, das jeweils auf den konkreten Kontext abgestimmt ist. Auch im Methodenprojekt und im tdMOOC wird das Thema aufgegriffen.
Im Rahmen des Aufbaus der ITD Alliance sind insbesondere Diversität und Dekolonialisierung der Wissenschaft wichtige Diskussionsthemen. Dabei geht es auch darum zu erörtern, wie Wissenschaftler:innen ihre ethisch-soziale Verantwortung erkennen und übernehmen können.
Soziale Innovationen beinhalten auch ethische Dimensionen und werden vom td-net gegenüber den Forschungsförderungsagenturen und dem SBFI thematisiert. Bei der Evaluation neuer Projekte für die Projektgebundenen Beiträge (PgB) von swissuniversities bringt sich das td-net aktiv mit Bezug auf soziale Nachhaltigkeit, soziale Innovation und Chancengleichheit ein.
In TD-Projekten und -Prozessen stellen sich den Beteiligten spezifische Fragen der wissenschaftlichen Integrität, insbesondere in der Zusammenarbeit und der fairen Offenlegung von Beiträgen (auch von ausserwissenschaftlichen Partnern). Das td-net unterstützt die Beteiligten dabei, diese Anliegen zu berücksichtigen und umzusetzen.
Gesellschaft findet daher eher indirekt im Rahmen der Zusammenarbeit in Projekten und Programmen statt.
Dabei weist das td-net aktiv darauf hin, dass der Dialog mit der Gesellschaft ein wichtiger Teil des Forschungsprozesses ist und dass transdisziplinäre Forschung nicht auf den klassischen, einseitigen Wissenstransfer beschränkt werden sollte. Wissensaustausch und gemeinsame Wissensgenerierung finden daher häufig auf verschiedenen Ebenen im Dialog mit der Gesellschaft statt. Die Methodensammlung kann die Beteiligten dabei unterstützen, weshalb Vorträge und Fortbildungen in diesem Bereich einen hohen Stellenwert im Tätigkeitsfeld des td-net einnehmen.