Plattform Wissenschaft und Politik
Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsforschung
Die gesellschaftliche Transformation hin zu einer nachhaltigen Entwicklung bildet für die Akademien der Wissenschaften Schweiz einen strategischen Schwerpunkt. Seit 2019 führt die SCNAT eine «Initiative für Nachhaltigkeitsforschung (SRI)». Bei der Gründung der SRI wurde festgelegt, dass es für die Weiterführung nach den ersten fünf Jahren einer Erneuerung der Geschäftsordnung bedarf. Im 2023 wurde dafür eine Strategie entwickelt. Diese liefert die Grundlage zur Weiterführung der SRI. Das Dokument wurde in in der Plattform SAP initiiert und in einem bereichsübergreifenden partizipativen Prozess erarbeitet, durch welchen sowohl Mitarbeitende der Geschäftsstelle, Mitglieder der Milizgremien, sowie der SCNAT Vorstand eingebunden wurden. Dem Thema wurden beide Treffen der SAP Präsidentinnnen und Präsidenten im 2023 gewidmet. Seit Ende 2023 liegt ein Vorschlag vor, welcher als Entwicklungsgrundlage für eine neue Organisationsform der SRI dient – das Kompetenzzentrum Nachhaltige Entwicklung (Arbeitstitel). Damit soll die SRI organisatorisch und inhaltlich stärker in die SAP integriert und zu einem gemeinsamen, von diversen Einheiten bespielten Nachhaltigkeitsgefäss der SCNAT weiterentwickelt werden. Für die operative Konkretisierung ist im 2024 ein Aufbaujahr vorgesehen. Die Aufbauarbeiten werden von Prof. Dr. Ulrike Sturm (HSLU), Prof. Dr. Thomas Breu (CDE / UniBe) und Prof. Dr. Christian Pohl (ETHZ) geleitet.
Projekt zu Forschung zu Nachhaltigkeitstransformationen
Das Projet befasst sich ebenfalls mit dem strategischen Schwerpunkt der Nachhaltigkeitstransformation und wird innerhalb der SAP fachstellenübergreifend umgesetzt mit vielfältiger Beteiligung innerhalb der Akademien der Wissenschaften Schweiz. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Auseinandersetzung mit dem Thema in der Wissenschaft, sowie im Dialog und der Zusammenarbeit mit Politik und Gesellschaft zu fördern. Dazu wurde in der vergangenen Projektphase (im 2022) eine Einordnung der Begrifflichkeiten zu Forschung zu Nachhaltigkeitstransformationen vorgenommen. Für die Folgephase (Abschussphase) im 2023 wurde gemeinsam mit dem SCNAT Vorstand das Vertiefungsthema der Rollenreflexion von Forschenden in der Nachhaltigkeitstransformation ausgewählt. Das Thema ist hoch aktuell, weil im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs verschiedene Forschende und auch Institutionen aufgrund ihres politischen Engagements öffentliche Aufmerksamkeit erhalten haben. Forschungsprojekte zu Transformationsprozessen zeigen unterschiedliche Rollenverständnisse von Wissenschaftler:innen auf. So verstehen gewisse Vertretende der Transformationsforschung ihre Aufgabe darin, Veränderungen mit objektiver Distanz analytisch-deskriptiv zu untersuchen, während sich Forschende der transformativen Forschung oft selbst als Teil des Transformationsprozesses verstehen, indem sie den gesellschaftlichen Wandel nicht nur erforschen, sondern auch mitinitiieren. Durch dieses Projekt soll eine Auseinandersetzung mit der Rollendiversitität von Forschenden im Nachhaltkeitsdiskurs angeregt werden, welche letzten Endes die Grundlage für eine gemeinsames Verständnis (innerhalb und ausserhalb der Wissenschaft) darstellt. Im 2024 soll daraus ein Leitfaden zur Rollenreflexion für Forschende publiziert werden.
https://naturwissenschaften.ch/id/uqV6B
Ausbau erneuerbarer Energien biodiversitäts- und landschaftsverträglich planen (EnBiLa)
Das Projekt wird innerhalb der Plattform SAP fachstellenübergreifend umgesetzt mit Beteiligung des Forums Biodiversität, ProClim, dem Forum für Landschaft Alpen und Pärke sowie der erweiterten Energiekommission. Verschiedene Workshops wurden sowohl mit Stakeholder sowie mit Expert:innen und Wissenschafter:innen durchgeführt. Das Ziel ist es im Frühjahr 2024 einen Bericht zum Thema «Ausbau erneuerbarer Energien biodiversitäts- und landschaftsverträglich planen» zu pubizieren. Das Dokument wird einen kommentierten Kriterienkatalog mit Vorschlägen für die konkrete Umsetzung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen umfassen. Beim Bau von Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energie ausserhalb von Bauzonen existieren Zielkonflikte mit der Erhaltung und Förderung der Biodiversität und Landschaftsqualität. Der Kriterienkatalog soll dabei helfen, Eignungsgebiete für Energieanlagen mit möglichst geringem Konfliktpotential zu identifizieren und damit die Wahrscheinlichkeit von Einsprachen gegen geplante Anlagen zu verringern.
Dialog Wissenschaft-Politik
Die verschiedenen Fachstellen der Plattform SAP waren eng am organistorischen Aufbau der Koordinationsstelle Politikdialog innerhalb der SCNAT beteiligt. Damit geht ein enger Austausch zwischen der SAP-Leitung, den SAP Fachstellenleitenden und der Leitung der Koordinationsstelle einher. Die SAP war im Jahr 2023 beispielsweise an drei von vier Sessionsanlässen in inhaltlich leitender Rolle beteiligt.