Jahresbericht 2022 für

Plattform Biologie


Präsident/Präsidentin: Christoph Scheidegger

Von: Claudia Rutte, claudia.rutte@scnat.ch

Zusammenfassung


Neben der Unterstützung ihrer Mitgliedsgesellschaften und Arbeitsgruppen durch Transferbeiträge, engagierte sich die Plattform vor allem für interdisziplinäre Initiativen und Nachwuchsförderung. Die Plattform hat zudem die Schirmherrschaft für die neue nationale Strategie Bildung Artenkenntnisse übernommen. Kern der Strategie ist die Vernetzung der zentralen Akteure und die koordinierte Umsetzung von Massnahmen. Dafür engagieren sich 35 Personen, die in verschiedenen Bildungs- und Forschungsinstitutionen, in der Verwaltung, in Datenzentren, Umweltbüros und NGOs arbeiten oder freiberuflich tätig sind. Sie wurden als Mitglieder der neuen Trägerschaft Bildung Artenkenntnisse von der Plattform Biologie gewählt. Am ersten Treffen der Trägerschaft im November im Bundeshaus wurde die Breite und Ganzheitlichkeit der Strategie und aller Beteiligten als sehr positiv erlebt. Die engere Verzahnung von Bildungsangeboten, der Aufbau von Mentoringprogrammen für die Ausbildung von Spezialistinnen und Spezialisten, die Förderung von Artenkenntnissen auf Stufe Sensibilisierung und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Forschung, Bildung und Praxis werden die Trägerschaft neben weiteren Themen in den kommenden Jahren beschäftigen. InfoSpecies und die Plattform Biologie unterstützen sie weiterhin dabei.



Tagungen / Kurse


In January, the 3-days Rigi Workshop "Cell Biology of Infection" took place. The interdisciplinary workshop brought together 25 PhD, post-doctoral or master students from six Swiss universities to discuss the concepts of microbial pathogens, including viruses and bacteria infecting humans, animals or plants. The workshop featured poster presentations, short talks and team work projects. Keynote lectures were delivered by leading experts in the field. The workshop was organised in collaboration with the Swiss Society for Microbiology and LS2.

Im Mai organisierte die Plattform Biologie zusammen mit InfoSpecies ein "Netzwerktreffen Bildung Artenkenntnisse" am Naturhistorischen Museum Bern, an dem die neue nationale Strategie lanciert wurde. Etwa 90 Personen nahmen am Anlass teil und beteiligten sich lebhaft an den Diskussionen. Die Vorträge der RednerInnen umfassten das Vorstellen der Strategie und die Organisation ihrer Umsetzung, die Sicht einer Behörde auf den Mangel an Artenkenntnissen, die Ergebnisse einer online Umfrage zu den wichtigsten Handlungsfeldern, die Rolle eines Museums in der Ausbildung von Artenkenntnissen, zwei Beiträge von Fachhochschulen zu ihren Bildungsinitiativen im Bereich Artenkenntnisse und die mögliche Unterstützung von Massnahmen im Rahmen der Strategie durch das Bundesamt für Umwelt. 

Im August unterstützte die Plattform die Teilnahme von fünf StudentInnen am 4th Storytelling & Storyboarding Science at Locarno Film Festival. In the workshop the participating scientists were challenged, inspired and trained to use narrative techniques and strategies employed in film to produce persuasive presentations and publications. 



Nachwuchsförderung


Im Juli und August fanden die beiden Biology Weeks "Biodiversität zum Greifen nahe" und "Biologie, eine vielfältige Wissenschaft" statt. Insgesamt nahmen 33 GymnasiastInnen aus der ganzen Schweiz teil. Im Clubhaus Eseltritt in Schwyz vermittelten Fachpersonen Wissen und Leidenschaft zu den Themen Vogelzählung und Ornithologie, Fangen von Kleinsäugern, Betäubung von Grosssäugetieren, Flechten und andere Pflanzensymbiosen, Entomologie, Mücken und Ameisen, Botanik, Aufstellen von Fotofallen. An der L'éprouvette der Universität Lausanne konnten die SchülerInnen an mehreren Workshops zu den Themen Der Wolf und seine DNA, Vögel und die biologische Vielfalt, Gesundheit von Gewässer, Stereotypen der Geschlechter, Fruchtbarkeit von Böden und Phagen teilnehmen. Der Unterricht fand auf Deutsch oder Französisch statt, manchmal auch auf Englisch oder Italienisch, und so konnten Schülerinnen und Schüler aus allen Sprachregionen nicht nur Biologie, sondern auch die Kommunikation in anderen (inter)nationalen Sprachen lernen und erleben.

Die Biologin Anna-Katharina Pfitzner hat einen Mechanismus erforscht, der für viele zellbiologische Prozesse wichtig ist. Sie wurde für Ihre herausragenden Leistungen im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit dem Prix Schläfli Biologie ausgezeichnet.

Ein Team von 13 StudentInnen der Universität Zürich, das an dem iGEM 2022 Wettbewerb in Paris teilnahm, wurde von der Plattform finanziell unterstützt.