Jahresbericht 2022 für

Kommission Forschungsnetzwerke: Kommission Forschungsnetzwerke der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz


Präsident/Präsidentin: Prof. Dr. Helmut Weissert

Von: Stefan Nussbaum, stefan.nussbaum@scnat.ch

Zusammenfassung


Die Kommission führte im Berichtsjahr verschiedene Gespräche zur prekären Finanzierung für Forschungsnetzwerke in der Schweiz. Es zeichnet sich keine positive Entwicklung ab. Deshalb leitete die Kommission eine geänderte Gesuchabwicklung ein. Einerseits, um forschungspolitisch gewollte Unterstützungsbeiträge zu sichern, andererseits, um einen minimalen Freiraum bei den Entscheidungen zu Projekten zu schaffen.
Die Unterstützung von PAGES (Past Global Changes) wurde um weitere vier Jahre verlängert. Die durch den Umzug des GLP (Global Land Programme) nicht mehr benötigten Mittel sollen für eine Ausschreibung der Unterstützung eines neuen Forschungsnetzwerkes im Jahr 2023 verwendet werden.



Forschungsunterstützende Informations- und Koordinationsaufgaben


Die Kommission hat sich im Berichtsjahr intensiv mit den Konsequenzen der, gemessen an ihrer Bedeutung, bescheidenen Finanzierung der Forschungsnetzwerke befasst. In einem Gespräch mit dem SBFI wurde die unbefriedigende Finanzierung im Hinblick auf die Mehrjahresplanung 2025-2028 erneut besprochen.
Die Koordinationsstellen der aktuell unterstützten Forschungsnetzwerke GMBA (Global Mountain Biodiversity Assessment), MRI (Mountain Research Initiative) und PAGES (Past Global Changes) wurden zu einem Workshop zu verschiedenen Modellen und Optionen der Finanzierung und Zusammenarbeit eingeladen.
Die finanzielle Beteiligung an den beiden Instituten ISSI (International Space Science Institute, Bern) und IHES (Institut des Hautes Études Scientifiques, Paris) ist aus Sicht der Kommission ein forschungspolitischer Entscheid der Schweiz. Deshalb wird der Beitrag an diese Institutionen künftig mit den vorhandenen Mitteln gesichert, solange deren hochkarätig und international besetzten Steuerungsgremien eine hohe Qualität garantieren. Die Kommission wird sich dafür einsetzen, den Grundsatzentscheid über diese Beteiligungen auf der dafür geeigneten Ebene anzusiedeln und über die zugehörigen Budgets zu finanzieren.
In zwei ordentlichen Sitzungen zog die Kommission unter anderem die Konsequenz aus den geführten Gesprächen. Das im vergangenen Jahr entwickelte Förderkonzept kann mit der aktuellen Finanzierung nicht umgesetzt werden. Als einziges Element daraus soll mit der Synchronisierung der Gesuchtermine bis 2027 ein gewisser Freiraum für Entscheide zu Projekten erreicht werden. Der Vorstand der SCNAT unterstützt diese Reorganisation der Gesuchabwicklung.
Das Nachfolgegesuch von PAGES wurde positiv beurteilt und eine Weiterführung der Unterstützung im bisherigen Umfang für vier Jahre beschlossen. Wie in allen bisherigen Bewilligungsverfahren für Forschungsnetzwerke stellt die Kommission eine hohe Qualität und eine global hervorragende Abstützung fest. Dies stärkt die Position und den Beachtungsgrad der Schweizer Forschung in den bearbeiteten Themen.
Die Koordinationsstelle des Global Land Programmes (GLP) wird Anfang 2023 turnusgemäss in die USA umziehen. Die Kommission will mit den dadurch freiwerdenden Mitteln und einem teilweisen Abbau von Reserven im kommenden Jahr die Unterstützung des Aufbaus einer neuen Koordinationsstelle eines Forschungsnetzwerkes während drei Jahren ausschreiben.