Jahresbericht 2021 für

Plattform Biologie


Präsident/Präsidentin: Christoph Scheidegger

Von: Claudia Rutte, claudia.rutte@scnat.ch

Zusammenfassung


Nachdem Caroline Reymond die Plattform seit Anfang des Jahres geleitet hatte, begann Claudia Rutte im Juni als neue Leiterin. Eine Webinar Serie zu Ursachen der Leaky Pipeline und Lösungsansätzen wie mehr Geschlechtergleichheit und Diversität in den Naturwissenschaften erreicht werden könnte, wurde gemeinsam von Mitgliedern des Präsidiums und von Fachgesellschaften organisiert.

Im Sommer hat die Plattform Biologie 2 Biology Weeks für GymnasiastINen aus der ganzen Schweiz organisiert, eine in Zürich (Imaging the Brain) und eine in Col de Jaman (Biodiversität zum Greifen Nahe).

Die Plattform Biologie übernimmt die Schirmherrschaft für die nationale Strategie Bildung Artenkenntnisse und wird sich in Zukunft für deren Umsetzung engagieren.



Publikationen


Ascomyceten er Schweiz - seltene und wenig dokumentierte Arten, Beatrice Senn-Irlet, Stefan Blaser, René Dougoud, Elisabeth Stöckli, Andrin Gross, Rolf Mürner, Cryptogamica Helvetica Band 23, 2021

Brunner D, Durinx C, Erb M, Fischer M, Hari Y, Jazwinska A, Leeb T, Reymond C, Scheidegger C, Stieger P, Studer B, Vergères G, Walter A (2021)
Biology Roadmap for Research Infrastructures 2025–2028 by the Swiss Biology Community Swiss Academies Reports 16 (2) 



Tagungen / Kurse


Die Plattform Biologie organisierte eine Serie von neun Webinaren zum Thema 'Achieving Gender Equality and Diversity in the Natural Sciences'. Die Mitglieder des Organisationskomitees waren Astrid Oberson, Schweizerische Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften, Carmen Faso, Schweizerische Gesellschaft für Tropenmedizin und Parasitologie, Nicole Imesch, Schweizerische Gesellschaft für Wildtierbiologie, Didier Picard, Life Sciences Switzerland, und Laurent Vallotton, Muséum Genève.

Die Webinar Serie konzentrierte sich auf die "leaky pipeline" – ein Ausdruck, der für den sinkenden Anteil von Frauen vom Universitätsstudium hin zu fortgeschrittenen und führenden Positionen in Forschung und Wissenschaft steht. Themen wie die Bedeutung von Diversität, Rekrutierungsprozesse, die Rolle der Biologie, Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergleichstellung sowie Karriere-Erfahrungen von Forscherinnen wurden angessprochen.

Sieben der neun Webinare wurden aufgezeichnet und sind veröffentlicht - eine Zusammenfassung jedes Webinars - von der Moderatorin Romaine Jean verfasst - ist ebenfalls auf der Veranstaltungsreihen-Webseite zugänglich.



Nachwuchsförderung


Dieses Jahr wurden erstmals zwei Biology Weeks von der Plattform Biologie organisiert. 40 GymnasiastInnen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren tauchten für fünf Tage in die Welt der Wissenschaft ein. Die biologische Station Jaman öffnete ihre Türen für 21 Jugendliche, die in die Rolle eines Feldforschers schlüpften. WissenschaflerInnen vom Naturhistorischen Museum Genf, Info Flora und der Universität Basel führten die Biodiversitäts-Woche in Zusammenarbeit mit dem Centre de coordination ouest pour l'étude et la protection des chauve-souris und der Groupe d'études faunistiques de Jaman durch. 19 SchülerInnen gingen auf eine Entdeckungsreise durch das Gehirn - zusammen mit Forschenden, die an der Weltspitze stehen. Das Life Science Learning Center der Universität Zürich und ETH Zürich, sowie verschiedene Labors des Zentrums der Neurowissenschaften Zürich führten die Neurobiologie-Woche durch.

Mit dem Prix Schläfli im Bereich Biologie wurde Gregor Weiss für seine Arbeit zur körpereigenen Abwehr von Blasenentzündungen ausgezeichnet.

Aufgrund der Pandemie-Situation wurde der Rigi Workshop 2021 'Cell Biology of Infection' auf Januar 2022 verschoben.



Früherkennung


Die SCNAT veröffentlichte bereits 2006 ein Positionspapier zur Zukunft der Systematik in der Schweiz. Darin wurde auf den Mangel an Artenkenntnissen hingewiesen und es wurden Massnahmen zur Stärkung der Systematik vorgeschlagen. Im Dezember 2021 verabschiedeten die Haute École du Paysage, d’Ingénierie et d’Architecture de Genève (HEPIA), der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), InfoSpecies, der Swiss Systematics Society die nationale Strategie Bildung Artenkenntnisse. Sie wird vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) unterstützt. Die Plattform Biologie übernahm die Schirmherrschaft für die Strategie und wird sich in Zukunft für deren Umsetzung einsetzen.

 

  



Dialog mit der Gesellschaft


Das Global Science Film Festival zeichnet jedes Jahr u.a. Scientists-as-Filmmakers aus. Laurent Vallotton, Präsidiums-Mitglied, nahm dieses Jahr als Jury-Mitglied teil.