Jahresbericht 2020 für

NGT: Naturwissenschaftliche Gesellschaft Thun


Präsident/Präsidentin: Vinzenz Maurer

Von: Vinzenz Maurer, maurer.vinzenz@ngt.ch

Zusammenfassung


Einleitung

Das Jahr 2020 war für die NGT schon wieder ein sehr spezielles Jahr. Aber im Gegensatz zu den vielfältigen Aktivitäten im Jahr 2019 wurden unsere Veranstaltungen nach dem 2. Vortrag im Februar abrupt gestoppt. Die Matura-Vorträge konnten wir noch auswählen und vorbereiten, ebenso die Mitgliederversammlung. Aber dann folgte der vollständige Stillstand aufgrund der Massnahmen gegen das Corona-Virus. Die Mitgliederversammlung wurde zuerst noch hoffnungsvoll verschoben, dann jedoch definitiv abgesagt und verschoben auf 2021, dies mit Billigung von SCNAT und Bundesrat.

So musste der Vorstand «ungewählt» weiterarbeiten, Veranstaltungen planen und vorbereiten, dann wieder absagen. Gelegentlich wurde ein kleines digitales Sommerprogramm verteilt, beispielsweise Newsletter der SCNAT oder spannende Beiträge von Roland Bürki, Mario und Florian Walthert. Dafür herzlichen Dank.

Auch das Projekt «Schulen im Gwattlischenmoos» war nicht mehr sinnvoll und wurde verschoben. Die detaillierte Planung und Realisierung der Projekte «Blumenlehrpfad am Stockhorn» und Ersatz des Turmgeländers im Gwattlischenmoos mussten wegen fehlender Kreditbeschlüsse durch die ausgefallene Mitgliederversammlung verschoben werden.

Im Herbst konnten zwei Veranstaltungen stattfinden, der Besuch im Rebberg Steffisburg und ein Spaziergang am Thunersee. Aber dann wurde wieder alles unsicher und unplanbar. Im Oktober gingen wir noch von einer richtigen Mitgliederversammlung aus, leider auch vergeblich.

Die Kündigung der Bibliotheksräume durch die Stadtbibliothek und die damit bevorstehende Auflösung der Bibliothek hat eine Statutenrevision ausgelöst. Michael Ramin hat eine erste Version und eine Vergleichsdokumentation «alt-neu» erarbeitet. So konnte der Vorstand die Details bereinigen und den Vorschlag für die Mitgliederversammlung vorbereiten.

So geht ein eher trauriges Jahr mit nur wenigen spannenden Veranstaltungen zu Ende. Und auch das neue Jahr verspricht primär Ungewissheit. Aber wir verlieren die Hoffnung nicht und planen weiter.

 

Vorstand

Der Vorstand hat an drei Sitzungen Programme vorbereitet und immer wieder die Situation analysiert. Zudem gab die Bibliothek viel zu diskutieren. Sonst war das Jahr 2020 für den Vorstand ruhig im Vergleich zum Jubiläumsjahr 2019.

Im Vorstand diskutieren wir immer wieder spannende Projekte und Ideen. Deren Realisierung bringt aber auch viel Arbeit. Können wir das mit unseren Möglichkeiten wirklich? Für uns wäre es deshalb sehr wichtig, dass sich weitere Mitglieder der NGT inner- oder ausserhalb des Vorstandes engagieren könnten für Projekte der NGT.

 

scnat

Die Präsidentenkonferenz der scnat konnte nicht durchgeführt werden. Die Delegiertenversammlung musste ohne Rahmenprogramm auf schriftlichem Weg durchgeführt werden mit einer digitalen Fragestunde.

Die scnat unterstützt unsere Programme und Projekte mit grosszügigen Beiträgen. Dafür bedanke ich mich im Namen der NGT ganz herzlich!

 

Webseite

Die NGT-Webseite bei der SCNAT – unter www.ngt.ch erreichbar – wurde im Herbst dem neuen Layout der scnat angepasst.

Wir danken dem Webmaster Michael Ramin für seine gute Betreuung und der scnat für ihre grosszügige Unterstützung.

 

Mitglieder

Die NGT hat Ende 2020 224 Mitglieder, was 272 Personen entspricht. 7 Mitglieder (10 Personen) sind ausgetreten oder verstorben und 6 Mitglieder (7 Personen) sind neu eingetreten. Wir begrüssen die Neumitglieder herzlich in unserer Gesellschaft und danken allen, die uns auch in schlechten Zeiten ohne grosse Aktivitäten die Treue halten.

  1. Schlusswort

Allen, die sich im vergangenen Jahr für die NGT eingesetzt haben, möchte ich herzlich danken. Dies gilt besonders für

 

Ich wünsche Ihnen als Mitglieder der NGT und meinem Team im Vorstand ein spannendes und kreatives Vereinsjahr 2021 und hoffentlich schon bald wieder viel Freude an Exkursionen und Vorträgen.

 

Oppligen/Thun, den 19.01.2021                               Vinzenz Maurer, Präsident

                                                                                              

 

Jahresbericht 2020 des Naturschutzbeauftragten

Hans Schwendimann betreut den Beobachtungsturm und mäht mehrere Male pro Jahr den Weg zum Turm frei.

Ruedi Wyss von der Abteilung Naturförderung des Kantons Bern ist verantwortlich für die Pflege des Schutzgebietes mit Mähen von Schilfflächen im Winter (3 ha), selektiven Zurückschneiden von Gebüschrändern am Kanal, Schwemmholz entfernen und Neophytenbekämpfung (Falsche Akazien).

Yvonne Kaufmann (Einsatzleiterin der freiwilligen Naturschutzhelfer und des Vereins Natur) beschreibt ihre Einsätze: «Begonnen haben wir am 8.2. mit dem Einsammeln von Treibholz am Seeufer und den Rändern der Teiche. Am 25.2. jäteten wir beim Bootshaus und bei der Bushaltestelle Deltapark die Dickichte von armenischen Brombeeren. Anstelle der Brombeeren setzten wir ca. 30 einheimische Sträucher. Die Goldrutenvorkommen wurden in den letzten 2 Jahren gründlich von Hand entfernt. Auf diesen Flächen ist nun wieder ein normaler Pflanzenbestand von Sauergräsern, Sumpfdisteln, Helmkraut und Blutweiderich vorhanden. Aber dazwischen kamen immer noch Goldruten vor. Diese Restbestände konnten in einem halben Tag (5.8.) und einigen Einzelstunden in diesem Jahr schon mit beträchtlich kleinerem Zeitaufwand entfernt werden. Ganz vereinzelt wurden einige Berufkräuter und 2 kleine Sommerflieder angetroffen. Zum Schluss gab es einen Einsatztag, an dem die armenischen Brombeeren beim Eingangstor und in der östlichen Hecke gerodet wurden. Dort sammelten wir auch Abfall ein.» Wir danken Yvonne und ihren Helferinnen und Helfern ganz herzlich. Vielleicht schaffen es 2021 auch einige von uns, bei den Einsätzen mitzuhelfen.

Martin Gerber führt regelmässige Begehungen zur Überwachung des Vogelbestandes durch. Er beschreibt seine Beobachtungen: «Ich habe wie jedes Jahr das Monitoring Feuchtgebiete im Gwattlischenmoos gemacht. Während den Rundgängen konnte ich nur „normale“ Arten aufschreiben, habe aber während des Jahres einige sehr spannende Beobachtungen machen können.Im Frühling waren sowohl ein Kleines Sumpfhuhn (Bild Mitte), sowie ein Zwergsumpfhuhn rund um den Turm anwesend. Ebenfalls im Frühling zeigte sich erstmals am Thunersee ein Löffler (Bild rechts) und am gleichen Tag ein Austernfischer. Dann waren vom August bis Mitte November 2 Cistensänger (Bild links) im Gebiet.

Besonders erwähnen würde ich den „Wellenbrecher“, der etlichen Limikolen-Arten einen geeigneten Kurz-Rastplatz bot. Der neue Schilfschutzzaun hat sich als sehr gut herausgestellt, auch wenn Standup-Paddler im Coronajahr ab und zu daran andockten und Picknicks veranstalteten.» Herzlichen Dank für die Beobachtungen und Bilder.

Der neue Schilfschutzzaun (unten beim Bau des Wellenbrechers) ist fertiggestellt. Die noch stehenden alten Pfosten und die neu gesetzten Wurzelstöcke dienen vielen Vögel, unter anderen auch dem Eisvogel, als Sitzwarte.

 

Oppligen/Thun, den 19.01.2021                               Vinzenz Maurer, Naturschutzbeauftragter a.i.

 



Dialog mit der Gesellschaft


 

Vorträge und Exkursionen

Die Vorträge und Exkursionen sind unser zentrales Anliegen. Leider in diesem Jahr mit einem sehr reduzierten Programm. Hier folgt eine kurze Zusammenstellung. Auf der Webseite der NGT können die Titel und Referenten der Veranstaltungen nachgesehen werden, in der Bildergalerie sind auch schöne Fotos von unseren Fotografen (insbesondere Paul Aebersold) zu sehen.

28.01.2020
Floreninventar der Region Thun
Kasper Ammann und Suzanne Albrecht, beide Landschaftsarchitekten Thun

25.02.2020
Echsen und Schlangen im Berner Oberland
Till Zaugg, Projektingenieur bei Emch+Berger, Ittigen

05.09.2020
Biodiversität im Rebberg
Andreas Lanz, Betriebsleiter, Rebbau Steffisburg

10.10.2020
Am Ufer des Thunersees
Vinzenz Maurer, Gewässerökologe beim Kanton Bern
Hans Martin Ott, Ornithologe, Thun