Jahresbericht 2019 für

BEG: Bernoulli-Euler-Gesellschaft


Präsident/Präsidentin: Hanspeter Kraft

Von: Hanspeter Kraft, hanspeter.kraft@unibas.ch

Zusammenfassung


Im Herbst 2019 ist der Werkband II/26 zur Eulerschen Himmelsmechanik erschienen: Commentationes Astronomicae ad theoriam perturbationum pertinentes, herausgegeben von Andreas Verdun (Redaktion: Hans-Christoph Im Hof und Thomas Steiner).

In einer gemeinsamen Veranstaltung der Departemente Physik, Mathematik und Informatik und des Bernoulli-Euler-Zentrums der Universität Basel am Freitag, 22. November 2019 hielt PD. Dr. Andreas Verdun einen Vortrag zum Thema Leonhard Euler's methods of celestial mechanics, gefolgt von der Präsentation des neuen Bandes.

Ein zentraler Arbeitsbereich ist die virtuelle Forschungsumgebung Bernoulli-Euler OnLine (BEOL) für die Edition und Dokumentation von Quellen zu den exakten Naturwissenschaften der frühen Neuzeit. Diese modular aufgebaute Plattform soll die Vorteile der digitalen Präsentation nutzen. Die erste Phase der Umsetzung dieses Grossprojekts, welches das Bernoulli-Euler-Zentrum (BEZ) zusammen mit dem Digital Humanities Lab (DHLab) der Universität Basel betreibt, hat im Berichtsjahr ihren Abschluss gefunden. Die Plattform ist aufgeschaltet und wurde im Lichte der internen und externen Rückmeldungen mehrmals ergänzt und aufdatiert.

Die Ausarbeitung und Präsentation des Tagebuchs von Jacob Bernoulli (Meditationes) auf BEOL durch Martin Mattmüller zeigt eindrücklich, was diese Plattform leisten kann, siehe https://beol.dasch.swiss.



Publikationen


Nagel, Fritz: Fake Identities as Instruments in Scientific Quarrels. Johann I Bernoulli versus John Keill. A Look on Some Unpublished Manuscripts. Vortrag am Kongress der International Society of Eighteenth Century Studies (ISECS) vom 14. bis 19. Juli 2019 in Edinburgh.

Nagel, Fritz. Ein unbekannter Bernoulli Brief oder wer war "le petit M. Borwlaski"? Eine jüngst erworbene Briefhandschrift von Johann II Bernoulli oder wie ein "Zwerg" bei der Identifikation des Adressaten und bei der Datierung eines Briefes half, siehe Blog UB Basel.

Fritz Nagel hat den gesamten Briefwechsel von Tressan mit Johann II, Johann III und Daniel Bernoulli editiert und zur online-Publikation auf BEOL bereitgestellt.

Geplant ist auch eine Schriftenreihe Publikationen des Bernoulli-Euler Zentrums auf einer universitären Plattform (eterna oder emono) für Beiträge im Zusammenhang mit der Edition von Briefen, Werken und Schriften von Euler, den Bernoulli und deren Umfeld. Die Verhandlungen über die Gestaltung und die Abklärung der Rechte sind noch nicht abgeschlossen.

 



Tagungen / Kurse


Die Treffen des internationalen Redaktionskomitees der Euler-Kommission wurden jeweils für einen intensiven Gedankenaustausch mit Experten über digitale Editionen genutzt, wo speziell die Zukunft der Editionen der grossen Basler Gelehrten diskutiert wurde. Insbesondere ist die finanzielle Situation sehr problematisch, da weder die Universität Basel noch der Schweizerische Nationalfonds bereit ist, Mittel zu investieren. 



Internationale Aktivitäten


Die Bernoulli-Euler-Gesellschaft hat eine internationale Bernoulli-Euler-Kommission (BEK) eingerichtet, welche die nötige Expertise für die zukünftigen digitalen Editionsprojekten einbringt. Sie bemüht sich in ihrem Teilbereich der Verantwortung und der Gestaltungsmöglichkeiten darum, in einem konstruktiven Dialog nächste Schritte in die Wege zu leiten.

 



Forschungsunterstützende Informations- und Koordinationsaufgaben


Digitale Editionsplattform BEOL (Bernoulli-Euler-OnLine)

Im Zentrum der Aktivitäten steht die virtuelle Forschungsumgebung Bernoulli-Euler OnLine (BEOL) für die Edition und Dokumentation von Quellen zu den exakten Naturwissenschaften der frühen Neuzeit.

Diese modular aufgebaute Plattform soll die Vorteile der digitalen Präsentation nutzen: zunächst bezüglich der universellen, kostengünstigen Verfügbarkeit, dann aber auch mit erweiterten Recherchemöglichkeiten, übergreifenden Indices, flexiblen Darstellungsformen, internen und externen Vernetzungen und Angeboten zur weltweiten Kooperation mit Experten verschiedenster Fachgebiete.

Die erste Phase der Umsetzung dieses Grossprojekts, welches das Bernoulli-Euler-Zentrum (BEZ) zusammen mit dem Digital Humanities Lab (DHLab) der Universität Basel betreibt, hat im Berichtsjahr ihren Abschluss gefunden. Seit 2018 ist die Plattform aufgeschaltet und im Lichte der internen und externen Rückmeldungen mehrmals ergänzt und aufdatiert worden.

Die Ausarbeitung und Präsentation des Tagebuchs von Jacob Bernoulli (Meditationes) auf BEOL durch Martin Mattmüller zeigt eindrücklich, was diese Plattform leisten kann, siehe https://beol.dasch.swiss.

In Anbetracht der beschränkten personellen Ressourcen bei DHLab und BEZ ist hier zwar schon einiges geleistet; es ist aber unbestreitbar, dass die oben formulierten Perspektiven bezüglich Darstellungsmöglichkeiten, intuitivem und niederschwelligem Zugang zur Benutzeroberfläche, Übernahme vorhandener Daten und Erzeugung nutzerfreundlicher Output-Versionen erst in Teilen realisiert sind. Es ist deshalb sehr zu bedauern und auch völlig unverständlich, dass der Schweizerische Nationalfonds ein Fortsetzungsgesuch von DHLab und BEZ, das die Weiterentwicklung von BEOL zum Ziel hatte, abgelehnt hat.



Dialog mit der Gesellschaft


Auch dieses Jahr fanden verschiedene Führungen für Schulen und Lehrkräfte am Bernoulli-Euler Zentrum durch Martin Mattmüller statt. Dazu kamen auch Diskussion und Ideen für Matura-Arbeiten.