SEP/NGP/SIP: Schweizerische Gesellschaft für Schnee, Eis und Permafrost
Die Exkursion der Schweizerischen Gesellschaft für Schnee, Eis und Permafrost (SEP) zum Grossen Aletschgletscher und zur Moosfluh-Rutschung mit 25 interessierten Teilnehmenden war ein Höhepunkt des letzten Jahres und konnte bei besten Bedingungen durchgeführt werden. Das Symposium "Cryospheric Sciences", welches die SEP anlässlich des 17. Swiss Geoscience Meetings in Fribourg organisierte, stiess mit fast 40 eingereichten Beiträgen wiederum auf grosses Interesse. Zudem hat die SEP insgesamt acht Nachwuchsforschende gefördert und die Ausbildung der Leiterinnen der "Girls on Ice Switzerland" Expedition, sowie den Druck des European Snow Booklet finanziell unterstützt. Die GV 2019 fand bei der Firma Geopraevent in Zürich statt und wurde durch einen Vortrag über die Warnung vor Naturgefahren in Berggebieten eingeleitet.
Der Druck des European Snow Booklet wurde 2019 mit einem massgeblichen Beitrag durch die SEP unterstützt. Das European Snow Booklet wurde vom SLF in Davos herausgegeben undist ein Nachschlagewerk für Schneemessungen, das von einer Vielzahl von Schneepraktikern und SchneewissenschaftlerInnen im Rahmen einer Europäischen Zusammenarbeit erstellt wurde.
12.-31. Juli 2019: Zum dritten Mal fanden im Jahr 2019 Girls on Ice Switzerland? Expeditionen auf dem Findelengletscher und seiner Umgebung in den Walliser Alpen statt. Neben der deutsch-sprachigen Expedition wurde erstmals auch eine französisch-sprachige Expedition durchgeführt. Das Ziel des Programmes ist es, Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren das Berufsleben als Feldforscherin näher zu bringen, mit allem was an Abenteuer- und Pioniergeist dazugehört (http://www.inspiringgirls.org/switzerland/). Die SEP hat dieses Jahr die Sicherheitsausbildung der Leiterinnen finanziell unterstützt.
23. November 2019:Mit 35 Beiträgen, davon 15 Vorträge und 20 Poster, war die von der SEP organisierte «Cryospheric Sciences» Session am 17. Swiss Geoscience Meeting in Fribourg wieder sehr gut besetzt. Auch dieses Mal waren junge Forschende (Doktorat noch nicht abgeschlossen) stark vertreten (75% der Beiträge, 80% der Vorträge). Damit ist das Swiss Geoscience Meeting eine ideale Plattform für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschung zu präsentieren und sich auszutauschen. Alle unsere klassischen Themen waren vertreten: Schnee, Lawinen, Eisbohrkerne, Gletscher und Permafrost ? auch mit Blick auf mögliche Gefahren und Auswirkungen des Klimawandels. Die Verleihung des Preises der SEP für den besten Vortrag und das beste Poster junger Forschender erfolgte nach der letzten Session.
Seit 2008 unterstützt die SEP vor allem mit Hilfe der Gelder der SCNAT junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit verschiedenen Fördermassnahmen.
Für das Swiss Geoscience Meeting 2019 hat die SEP wie im Vorjahr zwei gleich dotierte Preise an junge Forschende vergeben ? für den besten Vortrag und das beste Poster. Diese gingen dieses Jahr an Giulia Mazzotti, SLF Davos (Vortrag: «Canopy structure influences on energy fluxes to the forest snowpack: observations and modelling») und an Greg Church, ETH Zürich (Poster: «Englacial drainage network temporal evolution using impendance inversion from ground-penetrating radar»). Herzliche Gratulation den Preisträgern für ihre gelungenen Beiträge!
Im Jahre 2019 haben wir insgesamt acht Unterstützungsbeiträge für die Teilnahme an Konferenzen, Workshops und Kursen, sowie die Durchführung von Feldforschungen, an folgende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewährt: Landmann, Johannes (ETHZ/WSL); Walter, Andrea (UniZH); Graeff, Dominik (ETHZ); Mazzotti, Giulia (SLF/WSL); Mollaret, Coline (UniFR); Michaela Mühl (UniBE); Honegger, Roger (UniZH); Morgenthaler, Joel (ETHZ).
Zusätzlich haben wir die Association of Polar Early Career Scientists Switzerland (APECS CH) finanziell unterstützt um nationales und internationales Networking zu ermöglichen.
Dem Dialog mit der Gesellschaft dient die Internetseite der SEP, welche sich seit dem Jahr 2016 auf dem Portal Naturwissenschaften Schweiz der SCNAT befindet, und Informationen zu verschiedenen Aspekten der SEP liefert (https://naturwissenschaften.ch/organisations/snow_ice_permafrost).
Exkursionen und öffentliche Vorträge:
17. Mai 2019: Die SEP organisierte einen öffentlichen Vortrag bei der Firma Geopraevent in Zürich, welche sich auf die Warnung vor Naturgefahren im Alpenraum spezialisiert hat. Der Gründer von Geopraevent, Lorenz Meier, gab uns einen spannenden Einblick in die Herausforderungen der Beobachtung von Schnee- und Eislawinen, Bergstürzen und Murgängen und die Übermittlung der Daten in Echtzeit an die Behörden. Anschliessend an den Vortrag fand die GV der SEP statt.
24. August 2019:Die von der SEP organisierte Exkursion führte uns bei besten Wetterbedingungen zum Grossen Aletschgletscher. Die insgesamt 25 Teilnehmenden der Exkursion trafen sich am Bahnhof Brig und reisten mit den Bergbahnen zur Moosfluh, mit umfassenden Blick über den grössten Gletscher der Alpen. Daniel Tobler erklärte den Teilnehmenden die Dynamik der grossräumigen Hanginstabilität an der Moosfluh, welche sich kürzlich aufgrund des Gletscherrückgangs entwickelt hat. Dank einer Spezialgenehmigung hatten wir die Erlaubnis auf den gesperrten Wanderwegen in die aktive Moosfluh-Rutschung zu steigen und die eindrücklichen Geländeverwerfungen zu bewundern. Andrea Manconi lieferte spannende Erklärungen zur aktuellen Forschung und der Überwachung der Rutschung und Matthias Huss gab einen Überblick über die Veränderungen des Grossen Aletschgletschers und die glaziologischen Messungen. Schliesslich führte uns eine schöne Wanderung zurück zur Bettmeralp.
9. Januar 2019, 14. März 2019, 6. Dezember 2019:Während des letzten Jahres hielten Mitglieder des SEP Vorstandes mehrere öffentliche Vorträge für ein breites Publikum über Themen der Kryosphäre, welche auf Einladung von verschiedenen kantonalen und regionalen Naturforschenden Gesellschaften erfolgten (Naturforschende Gesellschaft St. Gallen, Naturforschende Gesellschaft Freiburg, Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur).