Jahresbericht 2018 für

Naturforschende Gesellschaft Schaffhausen NGSH: Naturforschende Gesellschaft Schaffhausen


Präsident/Präsidentin: Dominique Hänggi, Iwan Stössel

Von: Dominique Hänggi, dominique.haenggi@outlook.com

Zusammenfassung


Im vergangenen Jahr konnte die NGSH ihren Mitgliedern und interessierten Personen im Raum Schaffhausen ein buntes Programm bieten. Neben den regulären Anlässen im Rahmen des Winter- und Sommerprogramms konnten ein erneuter Science Slam und ein dreiteiliger Kurs zum Thema Mikroskopie durchgeführt werden. Mit dem Tag der Naturwissenschaften gelang erneut ein grossangelegter Besucheranlass. Das Projekt zur Anschaffung neuer Teleskope für die Sternwarte Schaffhausen kam in die Umsetzungsphase: Zwei der drei Teleskope wurden im Dezember installiert.



Publikationen


 71. Band Neujahrsblatt der NGSH:  „Seltene Pflanzen im Kanton Schaffhausen – Herkunft – Lebensräume – Gefährdung – Schutz“ von Rolf Holderegger und Mitautoren, 2018. Redaktor Jakob Walter.



Tagungen / Kurse


Tage der Naturwissenschaften: Auf dem Areal der Kantonsschule Schaffhausen fand am 4. und 5. Mai zum zweiten Mal der Tag der Naturwissenschaften statt. Dieses Jahr waren dem Ereignis sogar zwei Tage gewidmet, damit auch Schulklassen die Gelegenheit hatten, in die Faszination der Naturwissenschaften einzutauchen. Firmen, Schulen und Vereine folgten dem Aufruf von Kantonsschule und NGSH und richteten an Ständen und in Zimmern Erlebniswelten zu unterschiedlichen Themen aus Wissenschaft und Technologie ein. Der Anlass wurde von über 5'000 Personen besucht. 

 

Kurs «Faszination Mikroskopie»: Der zweiteilige Kurs wurde von Beat Engeler und Susi Demmerle an der Kantonsschule durchgeführt, unter dem Motto «eine Expedition ins Unsichtbare».



Nachwuchsförderung


Prämierung von Maturaarbeiten: J. Walter vertritt die Gesellschaft in der Jury zur Prämierung hervorragender Maturarbeiten. Im Berichtsjahr wurden im Fachbereich „Naturwissenschaften und Mathematik“ die Arbeiten von J. Dotzler „Unlimited Energy – das Potenzial von Fusionsreaktoren“ und J. Rieser „Analyse de l’évolution des pratiques contraceptives en Suisse de 1984 à nos jours“ prämiert; fünf weitere erhielten Anerkennungsurkunden zugesprochen.

 

Science Slam: Am 7. April 2018 fand der dritte Schaffhauser Science Slam statt. Versierte Slammer und unverfrorene Neulinge stellten innerhalb jeweils 10 Minuten ihre Forschungsschwerpunkte vor – dieses Jahr zu so diversen Themen wie «Aussterbende Unkräuter in untergehenden Kulturlandschaften», «Tumor unter Schock, durch den Superblock» und «Love is in the Air». 



Dialog mit der Gesellschaft


Sommerprogramm: Die NGSH bot im Sommerhalbjahr 2018 wiederum diverse Exkursionen an. SO führte uns am 9. Juni eine Farnexkursoin nach Hemishofen, wo wir mit Renate Bachmann entlang des Hemishofer Baches in die faszinierende Welt der Farne eingeführt wurden.

Einen Höhepunkt bot die zweitägige Exkursion mit Peter Scheck in den Kanton Graubünden. In Bern besuchte eine Delegation der NGSH die geologische Abteilung mit dem Leiter und Kurator Mineralogie und Meteoriten. Eine sehr gut besuchte Exkursion mit Ruth Bänziger, der Mitautorin des Neujahrsblattes führte dann ins geheimnisvolle Leben und die Wunderwelt der Pilze in den Schaffhauser Wäldern und rundete das Sommerprogramm 2018 ab.

Winterprogramm: Auch das Winterprogramm 2018/2019 hatte eine breite Themenpalette. Den Vortragsreigen eröffnete Andreas Kronenberg mit dem Thema «Antibiotikaresistenz – Gibt es einen Weg zurück?» Das Publikumsinteresse war aufgrund der Aktualität des Themas – die 

Antibiotikaresistenzen im Inselspital Bern waren in allen Medien - ausserordentlich hoch. Der Vortrag über die Entstehung von Geologischen Karten anlässlich des 100. Todestages des Geologen Ferdinand Schalch war ebenso gut besucht wie das kontroverse aber sehr interessante Referat von Rainer Bunge von der HSR mit dem Titel «Kunststoffrecycling lohnt sich nicht. Warum tun wir es trotzdem?» Im zweiten Vortragsteil des Winterhalbjahres finden Vorträge zum Thema «Aktive Vulkane Islands» und der Sternwarte Gornergrat, sowie der traditionelle Vortrag zum aktuellen Jahrbuch der NGSH statt. Auch da hoffen wir das Publikumsinteresse der naturwissenschaftlich Interessierten Besucher zu wecken.

 

Sternwarte: Das Hauptthema der Sternwarte war zweifelsohne die Evaluation und Beschaffung der neuen Gross-Teleskope. Die Finanzen waren im Frühling gesichert, nun ging es an die Auswahl des Anbieters. Die Universität Bern (Center for Space and Habitability, CSH) führte mit dem Team Workshops und Beratungen durch. Anschliessend fanden Referenzbesuche in den Sternwarten Zimmerwald bei Bern, in der Sternwarte der Universität Hamburg, in der Sternwarte München und schliesslich beim Hersteller und Lieferanten der Firma Baader in Mammendorf D. Die Bestellung konnte im Herbst erfolgen, zeitgleich mit den Bauarbeiten an der Sternwarte, so mussten die Betonsäulen und die Montierungen bereitgestellt werden. Kurz vor Weihnachten wurde das erste 70cm Spiegelteleskop sowie der 20cm Refraktor geliefert und installiert werden. Die Softwareanpassungen und die Schulungen erfolgen im ersten Halbjahr 2019, in dem auch die Lieferung des zweiten Spiegelteleskops ansteht. Optisch und von den Möglichkeiten für eine neue, interaktive Art von Sternwarteführungen stellen die neuen Teleskope einen Quantensprung für eine Volkssternwarte dar. Die Wartezeiten werden mit 3 unabhängigen Teleskopen enorm verkürzt, die Besucher können die Teleskope um die Objekte selbst bewegen und die beobachteten Objekte können via CCD Kamera direkt auf die Smartphones der Besucher geladen werden. 

Nebst der Beschaffung der Teleskope fanden an über 160 Abenden die Führungen im Planetarium und Observatorium dank dem grossen Engagement des Sternwarte Teams weiterhin statt. 

Am 24. März fand am internationalen Tag der Astronomie zum Thema «Das geheime Leben der Sterne» mit bei besten Beobachtungsbedingungen und einem hohen Besucheraufkommen statt, das dann aber an der Mondfinsternis vom 27. Juli noch um ein Vielfaches übertroffen wurde. Die Sternwarte und das gesamte Breitequartier erlitt durch die vielen Besucher einen kompletten Verkehrszusammenbruch. Vor der Sternwarte sammelten sich über 300 Besucher an, denen ein Einlass gar nicht mehr gewährt werden konnte. Da die Finsternis jedoch von blossem Auge fast besser beobachtet werden konnte, war dies kein grosses Problem.