Jahresbericht 2018 für

NGU: Naturforschende Gesellschaft Uri


Präsident/Präsidentin: Peter Spillmann

Von: Dr. Peter Spillmann, peter.spillmann@bluewin.ch

Zusammenfassung


Die Naturforschende Gesellschaft Uri bildete zusammen mit der Naturforschenden Gesellschaft Luzern, der Pro Natura Uri, dem WWF Uri sowie dem Amt für Raumentwicklung des Kantons Uri die Trägerschaft des am 1. Juli auf dem Urnerboden durchgeführten GEO-Tag der Natur und wirkte aktiv am Anlass mit. Der Anlass wurde bei bestem Wetter mit grossem Erfolg durchgeführt.

Die Naturforschende Gesellschaft bildet ausserdem zusammen mit anderen Organisationen die Trägerschaft des Projekts TellTill. In diesem Rahmen gelangte am 11. November durch das Orchester Erstfeld die Kompositon Aqua Rusila von Urs Wüthrich zur Uraufführung.



Forschungsunterstützende Informations- und Koordinationsaufgaben


Die langfristigen Arbeiten an der Flora des Kantons Uri, insbesondere auch an der Aufarbeitung des Herbars von Anton Gisler (1820-1888) wurden fortgeführt. 

In diesem Jahr hat der Flechtenspezialist Michael Dietrich die gesteinbewohnenden Flechten untersucht. Der Schlussbericht und ein vollständiges Inventar liegen vor und haben interessante Resultate erbracht. Die über 1200 bearbeiteten und inventarisierten Belege ergaben viele neue Arten für die Schweiz, die Anton Gisler im Kanton Uri gesammelt hat. 

Ein Höhepunkt des botanischen Jahres war das Wiederauffinden des Siebensterns (Trientalis europaea), welcher von Anton Gisler in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Urserental gefunden hatte.

Des weiteren wurden die 2014 begonnenen Arbeiten an der Fauna des Kantons Uri fortgesetzt. In diesem Rahmen wurde die Nachtfalter-Forschung von Dr. L. Rezbanya-Reser durch einen Beitrag der SCNAT finanziell unterstützt. Schlagzeilen machten eine Invasion von Gewächshaus-Tausendfüssler (Oxidus gracilis) in einem Wohnquartier in Erstfeld. In Erstfeld wurde ausserdem erstmals das Auftreten der Hausratte (Rattus rattus) und der Wanderratte (Rattus norvegicus) nachgewiesen. Nebst der Feldforschung wurde mit der Erfassung historischer Daten im Staatsarchiv begonnen, so wurde die "Zoologia des Urnerlandes", verfasst von Karl Franz Lusser im 19. Jahrhunder ausgewertet.



Dialog mit der Gesellschaft


Im Verlaufe des Jahres 2018 wurden für die Mitglieder der Gesellschaft und die Öffentlich­keit sieben Vorträge in den Räumlichkeiten der Kantonalen Mittelschule Uri organisiert:

20. März: Bäume in Altdorf. Corina Sommer, Luzern (anlässlich der Generalversammlung).

16. Mai: Vom Berg ins Tal zum See und zurück. Archäologie im Kanton Uri. Christian Auf der Maur, Prospect GmbH, Aarau.

5. Juni: Gletscher und Klimawandel. Matthias Huss, ETH-Zürich/Univ. Fribourg.

13. Juni: Bienen und Pestizide. Marianne Tschui, Apiservice Bern.

30. August: Insekten - das Fleisch der Zukunft? Thomas Brunner, Berner Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften, Bern.

26. September: Biodiversität im Urner Wald. Roland Wüthrich, dipl. Forsting. ETH, Amt für Forst und Jagd, Kanton Uri.

8. November: Wie Viren das Immunsystem und das BAG austricksen. Urs Karrer, Kantonsspital Winterthur.

Weitere Aktivitäten im Rahmen des Jahresprogramms waren:

21.April: Geologische Exkursion von Erstfeld über Ripshausen und Attinghausen nach Altdorf. Peter Spillmann, Altdorf.

20. Oktober: Besuch der Vogelwarte in Sempach.

Die Gruppe Botanik organisierte wiederum ein attraktives Exkursionsprogramm. Die Exkursionen im Gebiet des Kantons Uri sind einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und durchgehend gut besucht. Daneben wurden Aufnahmetage und eine Botanikerwoche durchgeführt. 

Im Rahmen der Arbeiten an der Fauna des Kantons Uri erschienen zwei Zeitungsartikel im Urner Wochenblatt. Auch der GEO-Tag auf dem Urnerboden schlug sich in der Urner Presse nieder.