Jahresbericht 2018 für

Steuerungsgruppe Nachhaltigkeitsforschung


Präsident/Präsidentin: Prof. Dr. Peter Edwards (seit Juni 2018)

Von: Gabriela Wülser, gabriela.wuelser@scnat.ch

Zusammenfassung


2018 hat die SCNAT die Initiative für Nachhaltigkeitsforschung gegründet, um zusammen mit den Schwesterorganisationen und dem Verbund der Akademien der Wissenschaften Schweiz die Forschung zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung zu stärken.

Formal bildet der neue Schwerpunkt eine Arbeitsgruppe der Plattform Science and Policy. Er baut auf Kompetenzen der bestehenden Facheinheiten auf und nimmt in der der Akademie eine Querschnittsfunktion ein.

Die Initiative wird durch eine interdisziplinär zusammengesetzte Steuerungsgruppe geführt, präsidiert durch Herrn Prof. Dr. Peter Edwards. Das Gremium fungiert gleichzeitig als Landeskomitee von Future Earth; das interimistische National Committee Future Earth mit seiner Geschäftsstelle wurde 2018 in die neue Organisationseinheit überführt.

Im Berichtsjahr entwickelte eine vom SCNAT Vorstand beauftragte Kerngruppe ein Konzept für den neuen Schwerpunkt, ausgehend von der Ende 2017 verabschiedeten Strategie. Auf dieser Basis wurde einerseits die Steuerungsgruppe gegründet, seine Mitglieder gewählt und eine Geschäftsordnung definiert. Andererseits wurde ein Projektplan für die Entwicklung einer Forschungsagenda ausgearbeitet und auf seiner Basis ein Budget bereit gestellt. Die Geschäftsordnung der Steuerungsgruppe trat per 1. November in Kraft. Mit der Geschäftsführung wurde Frau Dr. Gabriela Wülser betraut.

Die strategischen Ziele der Initiative sind:

a. die Vernetzung der Forscherinnen und Forscher in der Schweiz und international innerhalb der Disziplinen und über die Fachgrenzen hinweg,

b. die Vernetzung der Schweizer Nachhaltigkeitsforschung mit wichtigen Stakeholdern sowie die Förderung ihrer Zusammenarbeit;

c. die Identifizierung gesellschaftsrelevanter Forschungsthemen für die Schweiz und international;

d. die Stärkung der Nachhaltigkeitsforschung bei Forschungsförderern und in der Wissenschaftspolitik;

e. die Mitgestaltung der öffentlichen Debatte zur nachhaltigen Entwicklung.



Tagungen / Kurse


Die Initiative für Nachhaltigkeitsforschung beteiligte sich an einem Workshop in Form eines «transdisciplinary training» im Rahmen der Future Earth Seedbeds of Transformation Konferenz vom 9.-11.5. in Port Elisabeth (SA).



Internationale Aktivitäten


Wissenschaftliche Zusammenarbeit

Im Zusammenhang mit dem Projekt «Improving scientific input to global policymaking with a focus on the UN Sustainable Development Goals» der Interacademy Partnership (IAP) hat die Geschäftsführerin der Initiative für Nachhaltigkeitsforschung 2018 am Treffen der globalen Arbeitsgruppe in Bern mit einem Vortrag teilgenommen (3.9.). Sie hat im Rahmen des gleichen Projekts ausserdem am 10.-12. September in Halle (D) am Workshop der IAP/EASAC Arbeitsgruppe die SCNAT vertreten und einen Vortrag zu den Aktivitäten der Schweizer Akademien zu den SDGs gehalten.

Am 23. November hielt G. Wülser an einem internationalen Workshop im Rahmen der Biological Weapons Convention an der UNO in Genf für die IAP einen Vortrag zum gleichen Projekt.

Institutionelle Zusammenarbeit

Um wissenschaftliche Beiträge an eine nachhaltige Entwicklung auf prioritäre Fragen und gesellschaftliche Bedürfnisse abstimmen zu können, braucht es integrative Ansätze und eine Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Praxis. International hat sich dies das auf zehn Jahre angelegte Programm Future Earth zum Ziel gesetzt. Es bündelt diverse Forschungsnetzwerke mit Schwerpunkt globale Umweltveränderungen um zu einer nachhaltigen Entwicklung im Allgemeinen, und zur Umsetzung der UN Sustainable Development Goals (SDGs) im Speziellen beizutragen.

Eine wichtige wissenschaftliche Basis bilden die Future Earth Global Research Projects (GRP). Vier dieser internationalen Netzwerke haben ihre Büros in der Schweiz: BioDISCOVERY, GMBA, GLP und PAGES. Schweizer Forschende sind massgeblich in diesen Netzwerken engagiert. Die Initiative für Nachhaltigkeitsforschung bildet das Bindeglied zwischen der Schweizer Forschungscommunity und den Aktivitäten auf globaler Ebene.

Future Earth Schweiz war 2018 an mehreren internationalen Veranstaltungen präsent. Die Initiative für Nachhaltigkeitsforschung beteiligte sich am Future Earth Global Summit vom 28.-30.8. in Bonn: Sie finanzierte und organisierte die Teilnahme einer 9-köpfigen Schweizer Delegation an diesem strategisch wichtigen Treffen der globalen Future Earth Community. Die Geschäftsführerin nahm ausserdem vom 7.-9.2. in Berlin am Future Earth Germany Meeting teil.



Früherkennung


Erstes Projekt der Initiative für Nachhaltigkeitsforschung ist die Entwicklung einer Agenda für die Nachhaltigkeitsforschung in der Schweiz. Ausgerichtet auf den gesellschaftlichen Handlungsbedarf und die Uno-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung sollen Fragen für die Wissenschaft identifiziert werden. Diese sollen prioritäre Themen aufnehmen, Wechselwirkungen zwischen Einzelproblemen berücksichtigen und auf die Zukunft ausgerichtet sein. Die Agenda soll gemeinsam mit Akteuren aus Politik, öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft, NGOs und Wissenschaft entwickelt werden und Forschenden sowie Forschungsförderern eine Orientierung für ihre Arbeit geben.



Dialog mit der Gesellschaft


Die Initiative für Nachhaltigkeitsforschung hat sich im Rahmen der wissenschaftspolitischen Aktivitäten zur BFI Botschaft 2021-24 auf der Stufe des Akademienverbundes beratend eingebracht.