FNG/SFSN: Freiburger Naturforschende Gesellschaft
Jahresbericht 2018 der Naturforschenden Gesellschaft Freiburg
Die Freiburger Naturforschende Gesellschaft (FNG), gegründet 1832, ist Mitglied der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften(ScNat) und eng verbunden mit der mathematisch-naturwissenschaftlichen und medizinischen Fakultätder Universität Freiburg. Zu den Gründungsmitgliedern der FNG gehören u.a. Abbé Charles-Aloyse Fontaine(1754-1834) und Père Grégoire Girard(1765-1850), beides naturwissenschaftlich interessierte Freiburger Geistliche, Lehrer und Pädagogen. Nach ihrer Gründung im Jahre 1832 gibt es eine Lücke in der Dokumentation der FNG und richtig aktiv wurde die Gesellschaft erst nach ihrer zweiten Gründung im Jahre 1872, also mit der im Kanton Freiburg nur zögerlich einsetzten Industrialisierung. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Universität Freiburg durch Staatsrat Georges Python(1856-1927) im Jahr 1889, die den Horizont dieses katholischen Agrarkantons wesentlich aufweitete. Die Naturwissenschaftliche Fakultät nahm den Forschungs- und Lehrbetrieb im Wintersemester 1896/97 auf.
Die Mitgliederzahl der FNG liegt zurzeit knapp unter 300; das Durchschnittsalter der Mitglieder ist eher hoch und deren Anzahl ist leider am Schwinden. Die FNG ist zweisprachig und offen für alle, die an Naturwissenschaften und Mathematik interessiert sind. Um bei der Freiburger Bevölkerung, und insbesondere bei Studierenden, Gymnasiasten und Schülern das Interesse für Naturwissenschaften zu stimulieren, organisiert die FNG jedes Jahr einen Programm mit fünf bis acht öffentlichen Vorträgen in Deutsch oder Französisch, die an der Universität stattfinden, sowie in der Regel eine Exkursion in der Stadt Freiburg oder der näheren Umgebung.
Die WEB-Seite der FNG (www.unifr.ch/sfsn) berichtet über deren Aktivitäten und enthält den Zugang zu den Bulletins. Sie enthält weiteren Informationen zur FNG und ihrer Geschichte, sowie zur Rolle der Universität Freiburg bei der Entdeckung der kosmischen Strahlung (Albert Gockel1860-1927) und bei der Überwachung der Radioaktivität der Umwelt, damals unter der Leitung von Otto Huber(1916-2008).
Präsident der FNG ist seit der GV von 2017 der emeritierte Biologie-Professor Fritz Müller; das Sekretariat führt Frau Doriana Pedriolivom Physikdepartement der Universität am Chemin du Musée 3 (doriana.pedrioli@unifr.ch).
Freiburg, den 26.4.19/H. Völkle, Vize-Präsident
Das seit 1879 publiziertes Bulletin der FNG gibt Auskunft über die Aktivitäten der FNG und enthält Artikel aus den Bereichen Naturwissenschaft und Mathematik. Ein besonderer Schwerpunkt bilden Beiträge, welche Stadt oder Kanton Freiburg betreffen oder von Mitgliedern der Gesellschaft oder Mitarbeitenden der Universität verfasst werden. Dank der Unterstützung durch die ETH-Bibliothek, gefördert durch die Schweizerische Nationalbibliothek und die kantonalen und Universitätsbibliotheken der Schweiz, sind alle Bulletins der FNG und eine Fülle weiterer Schweizer Zeitschriften als PDF auf der Plattform e-periodica.chfrei verfügbar. Eine ausserordentlich reiche und empfehlenswerte Fundgrube.
Im Berichtsjahr wurden Vorträge zu den folgenden Themen angeboten: Klimawandel(Martine Rebetez), Roboter(Roland Siegwart), Ameisen(Daniel Chérix), Geschichte der Erde(Michel Joye), Epigenetik(Steffen Gay), Permafrost(Reynald Delaloye),Herzchirurgie(Thierry Carrel) und Antimaterie als Rätsel des Universums(Antoine Weis). Die im Berichtsjahr von Patrick Mindergeleitete Exkursion hatte zu Thema: Fribourg à la Carte: La ville de 1822 à nos jours.
Die FNG prämiert jedes Jahr acht Maturanden/innen der Freiburger Gymnasien (St-Michel, Ste-Croix, Gambach, Collège du Sudin Bulle und dasGymnase intercantonal de la Broyein Payerne), nämlich jene mit den besten Noten in naturwissenschaftlichen Fächern. Die besten Maturaarbeiten werden durch einen Preis der mathematisch-naturwissenschaftliche und medizinischen Fakultät der Universität ausgezeichnet.