SKPH: Schweizerische Kommission für Polar- und Höhenforschung
Die SKPH vertritt alle wissenschaftlichen Belange der Schweiz in den Polargebieten und ist aktiv in der Vernetzung der Polarwissenschaften. So entsendet die SKPH offizielle Schweizer VertreterInnen in die Arbeitsgruppen des Scientific Committees for Antarctic Research (SCAR) und des International Arctic Science Committees (IASC). Darüberhinaus ist die SKPH beratendes Organ eidgenössischer Behörden und Staatssekretariate in wissenschaftlichen Fragen bezüglich der Polargebiete und die SKPH begleitet aussenpolitische Aktivitäten der Schweiz in den Polargebieten von wissenschaftlicher Seite. Neben den Aktivitäten in den Polargebieten vertritt die SKPH in enger Zusammenarbeit mit der Jungfraujoch-Kommission der SCNAT (SKJFJ) die vergleichende Höhenforschung.
Weiterhin repräsentiert die SKPH die Interessen der Schweizer Polarforschungsgemeinschaft im Swiss Polar Institute (SPI) mit 2 Vertretern (H. Fischer und G. Schaepman-Strub) in dessen Science and Technology Advisory Board (STAB) und als Gast im SPI Board of Directors (H. Fischer). Umgekehrt ist das Direktorium des SPI in der SKPH vertreten. In diesem Zusammenhang wurde 2018 erneut eine Nutzerkonsultation bei den Schweizer Polar- und Höhenforschenden durchgeführt. Die Ergebnisse dieses "call for ideas" flossen direkt ein in ein Strategiepaper des SPI zur Schweizer Polarwissenschafts-Landschaft, an dem die SKPH Vertreter entscheidend mitwirkten.
Ein Höhepunkt des vergangenen Jahres war die im Sommer 2018 in Davos unter der Patronage der SKPH durchgeführte SCAR/IASC Konferenz Polar2018, mit mehr als 2000 Teilnehmenden. Im Rahmen dieser Konferenz veranstaltete die SKPH einen öffentlichen Abendanlass mit einer Podiumsdiskussion zum Thema "Klimawandel in den Polargebieten - Warum sollte das uns in der Schweiz kümmern?". Im Rahmen dieser Abendveranstaltung wurde auch der Nachwuchsförderpreis "Prix de Quervain" auf dem Gebiet der Polarforschung verliehen.
Personelle Mutationen
Die Zusammensetzung der Kommission spiegelt die gesamte Bandbreite der Schweizer Polar- und Höhenforschung wieder. Neu in der Kommission ist seit 2018 Prof. Patricia Holm (Universität Basel). Die Vertretung von APECS Schweiz wird neu von Rebecca Gugerli (Universität Freiburg) und Carla Perez Mon (WSL) übernommen.
Auch dieses Jahr wurden durch Mitglieder der Kommission und viele andere Schweizer Forschende eine Vielzahl von Arbeiten auf dem Gebiet der Polar- und Höhenforschung in erstklassigen Zeitschriften veröffentlicht und Preise an Schweizer WissenschaftlerInnen auf diesem Gebiet vergeben. Diese Arbeiten sind Zeuge der Kreativität, Aktualität und wissenschaftlichen Qualität der betreffenden Forschungsgruppen.
Wie bis anhin gehört die Pflege internationaler Beziehungen zum Kerngebiet der Kommissionstätigkeit. Zentral ist dabei das Engagement von Kommissionsmitgliedern in den internationalen Gremien SCAR und IASC, den Arbeitsgruppen des Arktischen Rats und dem Arctic Science Ministerial. Derzeit sind in den SCAR und IASC Arbeitsgruppen jeweils 5 Schweizer Mitglieder aktiv. Im Rahmen der Aktivitäten des Arktischen Rates sind 2 Schweizer Forschende in dessen Arbeitsgruppen tätig. Zudem werden Schweizer Forschende fallweise für Konferenzen etc. des Arktischen Rats beigezogen. SKPH Mitglieder vertraten zudem die Arktis-Forschung der Schweiz am 2. Arctic Science Ministerial in Berlin.
Die Reisekosten der wissenschaftlichen Vertreter und Vertreterinnen werden dankenswerter Weise zum grossen Teil von der SCNAT getragen, die Kosten für die Mitarbeit im Arktischen Rat und im Arctic Science Ministerial aus Mitteln des EDA finanziert.
Auch entsendet die SKPH einen Schweizer Vertreter in das European Polar Board, das der Vernetzung europäischer Polarforschender dient. In Absprache mit der SKPH wird die Vertretung der Schweiz in COMNAP, dem internationalen Zusammenschluss aller antarktischen Logistik-Institutionen, vom SPI übernommen. Der Präsident der SKPH wurde zum letztjährigen COMNAP Symposium für einen Vortrag eingeladen.
Weiterhin nahmen die Präsidenten der SKPH in 2018 zusammen mit Vertretern und Vertreterinnen von Wissenschaft, Politikverwaltung, Industrie sowie Kunst und Medien an einer vom Schweizer Botschafter in Dänemark organisierten Grönland Exkursion teil. Im Rahmen dieser Exkursion fand in Jakobshavn auch ein Symposium mit grönländischen und dänischen Politik- und Wissenschaftsvertretern statt, um die Möglichkeiten für Kooperationen und die zukünftige Entwicklung der grönländischen Polarforschung zu diskutieren.
Polar 2018
Die herausragende Position der Schweiz im Bereich der Polarwissenschaften spiegelt sich auch darin wieder, dass der SCAR/IASC Jahreskongress im Juni 2018 unter der Patronage der SKPH in Davos stattfand. Mit mehr als 2000 Teilnehmenden in Davos sprengte dieser Kongress, der federführend durch die WSL unter leitender Beteiligung mehrerer SKPH Mitglieder organisiert wurde, alle Erwartungen.
Die SKPH unterstützt die Belange der Nachwuchsforschenden in der Polar- und Höhenforschung in der Schweiz, die sich in APECS-Schweiz (Association of Polar Early Career Scientists) organisiert haben. Vertreterinnen von APECS-CH sind dazu ständige Gäste in der SKPH, wo sie aktiv zur Kommissionsarbeit beitragen und ihre Anliegen einbringen können. Weiterhin vergab im Rahmen der Nachwuchsforschung die SKPH gemeinsam mit der SKJFJ 2018 zum 10. Mal den "Prix de Quervain für Polar- und Höhenforschung". 2018 war der Preis auf dem Gebiet der Polarforschung ausgeschrieben und wurde am 22.06.2018 vom Präsidenten der SKPH im Rahmen der Abendveranstaltung im Polarkongress-Zentrum in Davos an Dr. Alexander Haumann für seine herausragende Dissertation zum Einfluss des Klimawandels auf das Südpolarmeer verliehen.
Die Homepage der Kommission im Layout der Akademien Schweiz wurde laufend aktualisiert. Sie beinhaltet eine Einstiegsseite mit News sowie einen Link zum WebCalendar und zum Infosystem von ProClim. Zudem bietet sie eine Übersicht der schweizerischen Vertreter und Vertreterinnen in internationalen polaren Wissenschaftsgremien. Sie wendet sich somit sowohl an interessierte Laien wie auch an Forschende und fördert deren Vernetzung und Information. Zudem leisten die Kommissionsmitglieder im Rahmen ihrer eigenen Aktivitäten Medienarbeit und durch die Teilnahme an internationalen Tagungen Informations- und Koordinationsarbeit.
Im Rahmen des Kongresses POLAR2018 in Davos führte die SKPH die öffentliche Abendveranstaltung zum Thema "Klimawandel in den Polargebieten - warum sollte uns das in der Schweiz kümmern?" durch. Das Programm umfasste einen Kurzfilm der Schweizer Filmemacherin Corina Gamma zur Veränderung der Lebensbedingungen der Inuit in Grönland, eine Diskussion von Vertretern und Vertreterinnen aus Wissenschaft, Kunst, Verwaltung und Medien zum Thema der Abendveranstaltung gefolgt von der diesjährigen Verleihung des Prix de Quervain auf dem Gebiet der Polarforschung. Für die Finanzierung des Events konnten erfolgreich zusätzliche Mittel der Johanna Dürmüller-Bol Stiftung eingeworben werden.