Jahresbericht 2017 für

ICAS: Interakademische Kommission Alpenforschung


Präsident/Präsidentin: vakant

Von: Thonmas Scheurer, thomas.scheurer@scnat.ch

Zusammenfassung


Die Interakademische Kommission Alpenforschung (ICAS) blickt nach ihrer Gründung 1999 auf das 19. Tätigkeitsjahr zurück, seit 2015 mit vakantem Präsidium. Die Aktivitäten der ICAS werden finanziell von der SCNAT und der SAGW getragen und vom Bundesamt für Umwelt BAFU grosszügig unterstützt. Die ICAS ist seit 2007 in die Akademien der Wissen-schaften Schweiz (a+) integriert und organisatorisch der SCNAT-Plattform ?Science and Policy? (SAP) angegliedert. 2017 hat sich die SCNAT mit der Neuorganisation der Alpen- und Schutzgebietsforschung befasst und nach Rücksprache mit den betroffenen Organisationen, so auch mit der ICAS, die Gründung eines neuen Forums beschlossen, in dem alle in diesen Bereichen tätigen Gremien gebündelt werden. Das neue Forum soll 2018 im Zusammenhang mit der Pensionierung des bisherigen Geschäftsleiters Thomas Scheurer eingerichtet und personell besetzt werden.Die Geschäftsstelle der ICAS (Leitung Dr. Thomas Scheurer, Sekretariat Annick Noll) führt zudem die Geschäfte des Internationalen Wissenschaftlichen Komitees Alpenforschung (ISCAR), seit 2015 präsidiert von Prof. Leopold Füreder (Innsbruck). 

2017 gab es in der ICAS und in ISCAR keine Mitgliedermutationen. Weitere Informationen:ICAS: http://www.naturwissenschaften.ch/organisations/icas.ISCAR: http://www.iscar-alpineresearch.org



Tagungen / Kurse


ICAS-Tagung "Zukunft entwickelter Tourismusregionen – mehr als ein Geschäftsmodell"

Die von rund 130 Personen besuchte ICAS-Tagung vom 23./24. Juni in Pontresina hatte zum Ziel, Entwicklungsfragen in entwickelten Tourismusregionen aus Sicht der Betroffenen zu diskutieren. Für Teilnehmende aus den Bündner Südtälern und Norditalien stand eine ital-ienische Übersetzung zur Verfügung. Die Beiträge zeigten, dass die gängigen touristischen Entwicklungsmodelle im Lichte des Klimawandels, des Reiseverhaltens oder der Zweit-wohnungsinitiative grundsätzlich überdacht werden müssen. Plädiert wurde eine ?Schubum-kehr? bei der die Einheimischen und Zweiheimischen vermehrt die Initiative ergreifen um Synergien des Tourismus mit der lokalen Entwicklung und der einheimischen Kultur zu schaffen. Besonders hervorgehoben wurde die Mitbestimmung der Einheimischen und der Zweiheimischen. Beispiele wie Hasliberg oder Raetikon zeigen, dass durch Partizipation eine ?Schubumkehr? erfolgreich sein kann.  Der Tagungsbericht lag Ende Jahr im Entwurf vor. Die Referate (Zusammenfassungen, Präsentationen) sind im Organisationsportal der ICAS zusammengestellt: http://icas-tagung2017.alpinestudies.ch//d/index.php



Internationale Aktivitäten


ISCAR-Workshop 2017 "Globally Important Agricultural Heritage Systems (GIAHS) in the Alps" 

Am 7./8. September fand in Tolmin (Slowenien) der oben genannte Workshop statt, gemeinsam organisiert von ISCAR und der Slowenischen Akademie der Wissenschaften. Rund 30 Teilnehmende diskutierten mit Fachleuten der FAO das Potenzial historischer Agrarlandschaften im Alpenraum und nötige Voraussetzungen, um diese für das GIAHS-Inventar vorzuschlagen. Zentrale Ergebnisse sind: Im Alpenraum gibt es für GIAHS geeignete traditionelle Produktionssysteme; diese sollten alpenweit ermittelt werden und wenn möglich in bestehenden Schutzgebieten liegen. In der Schweiz wird seitens des Bundesamtes für Landwirtschaft abgeklärt, ob eine Nomination eines noch zu ermittelnden Gebietes sinnvoll ist. 

Von der Schweizerisch-Österreichischen Allianz Gebirgsforschung zum "Network European Mountain Research (NEMOR)"

Nachdem die Schweizerisch-Österreichische Allianz Gebirgsforschung (CHAT) Ende 2016 auslief und mit dem neuen Mandat der Mountain Research Initiative (MRI) kein europäisches Forschungsnetzwerk unterstützt werden kann, haben sich die Forschende der Leadership Group von CHAT mit Unterstützung von ISCAR (Mandat an Evgenia Tsianou) Ende Mai in Brüssel getroffen. Als Ergebnis wurde ein analoges Netzwerk europäischer Gebirgsforschen-der (NEMOR) gegründet, welches institutionell bei Euromontana in Brüssel angesiedelt ist und in dem etablierte Netzwerke wie MRI mitarbeiten. NEMOR ist über Euromontana gut in die Entwicklungen in den gebirgsrelevanten EU-Programmen eingebunden. 

Continuum Initiative (ökologische Vernetzung) 

Die Continuum Initiative (Kooperation von ISCAR, CIPRA und ALPARC) beschränkt ihre Aktivitäten derzeit auf die Mitarbeit in der Plattform "Ökologischer Verbund" der Alpen-konvention und in der Aktionsgruppe 7 der EU-Makroregion Alpenraum (Leitung: Bayern und Slowenien). ISCAR konzentriert seine Beiträge auf den Themenbereich ökologische Infrastruktur und Raumplanung. 

 

 

 

 

 



Nachwuchsförderung


Nachwuchsforschertagung Phil.AlpDie elfte Phil.Alp-Tagung wird am 1. und 2. März 2018 an der Universität Fribourg stattfinden, wiederum gemeinsam mit dem ProMontes Preis der Stiftung für Alpine Forschung. Auf die Ausschreibung gingen 23 Kandidaturen ein, welche von einer Jury begutachtet wurden. Das Programm wurde Mitte Dezember auf der ISCAS-Seite veröffentlicht. Anders als 2016 wurde Phil.Alp nicht mehr in Österreich ausgeschrieben. 



Forschungsunterstützende Informations- und Koordinationsaufgaben


Informationssystem Alpenforschung, Organisationsportal ICASDas Informationssystem (Personen, Projekte) wurde auf aktuellem Stand gehalten und für die Organisation von Tagungen eingesetzt. Rund 60 Projekte wurden neu eingegeben und Daten zu über 300 Personen aktualisiert oder neu erfasst. Das Informationssystem ist über das Organisationsportal der ICAS abrufbar. In Ergänzung zum Organisationsportal ist ein Themenportal "Gebirgsforschung Schweiz" im Aufbau, an dem sich unter anderen MRI und GMBA beteiligen.  



Dialog mit der Gesellschaft


Tagung Flussdialog InnAm 13./14. September organisierte der WWF Österreich gemeinsam mit ISCAR in Innsbruck den Flussdialog Inn, mit ca. 80 Teilnehmenden aus der Schweiz, Österreich und Deutschland. Die Tagung legte den Grundstein für eine bessere sektoren- und grenzübergreifende Zusammenarbeit. Bericht (November 2017):www.flussdialog-inn.org

AlpenForum 2018 "Wasser der Alpen ? Allgemeingut oder Quelle für Konflikte?"Im Verlauf des Jahres wurde mit der Vorbereitung des AlpenForums 2018 begonnen, welches vom 4.-6. Juni 2018 in Breitenwang (Tirol) durchgeführt wird. Das Organisationskomitee wird vom ISCAR-Präsident Prof. Leo Füreder (Innsbruck) geleitet. Am AlpenForum werden gesell-schaftliche Fragen rund um die Wassernutzung im Alpenraum und die in Zukunft zu erwartenden Konflikte diskutiert. Das AlpenForum 2018 wird gemeinsam mit der 6. Wasser-konferenz der Plattform Wasser der Alpenkonvention und der Aktionsgruppe 6 der EU Strategie für den Alpenraum (EUSALP) organsiert. Dadurch können Behörden und Politik breiter angesprochen werden. Ende November wurden das Grobprogramm und der ?Call for Contribution? veröffentlicht.