Jahresbericht 2017 für

SFV/SFS: Schweizerischer Forstverein


Präsident/Präsidentin: Jean Rosset

Von: Caroline Heiri, caroline.heiri@forstverein.ch

Zusammenfassung


Die Schwerpunkte der Tätigkeit des Schweizerischen Forstvereins lagen im Jahr 2017 bei der wissenschaftlichen Zeitschrift «Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen», der Jahrestagung zum Thema « Erfolgreiches Wald-Wild-Management - Wie geht das?» in Liestal, sowie der SFV-Debatte «Laubholz: Angebot ohne Nachfrage?». Auch auf politischer Ebene war der Verein mit der Veröffentlichung des Positionspapiers «Unser Wald braucht die Jagd» aktiv, welches nun in Ergänzung des im Jahr zuvor publizierten faktenbasierten wissenschaftlichen Übersichtsartikels zum schweizweiten Einfluss wildlebender Huftiere auf die Waldverjüngung die für den Forstverein resultierenden Massnahmen und Forderungen zur Debatte stellt. Ziel ist, die Diskussion zwischen allen Akteuren wieder auf einen konstruktiven und lösungsorientierten Weg zu bringen. Erste Reaktionen namhafter Akteure stimmen uns zuversichtlich. Der Internetauftritt des Vereins wurde komplett überarbeitet und modernisiert und die neue Internetseite per Jahreswechsel 2017/18 in Betrieb genommen. Ausserdem konnte das Projekt Digi-SZF erfolgreich abgeschlossen werden, womit nun sämtliche Ausgaben der Schweizerischen Zeitschrift für Forstwesen (von heute bis zurück in das Jahr 1850) digital erschlossen sind.

Als Ersatz für die zurücktretenden Vorstandsmitglieder Annina Sorg (Finanzen) und Elias Kurt (Kommunikation) konnten Jürg Altwegg und Karin Hilfiker gewonnen werden.



Publikationen


Der Schweizerische Forstverein gibt weiterhin eine wissenschaftliche Zeitschrift mit Peer-Review-Verfahren zu Waldthemen heraus. Die Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen (SZF) existiert seit 1850 und ist damit eine der weltweit ältesten noch immer erscheinenden Forstzeitschriften. Eine traditionelle Besonderheit der Zeitschrift ist der ausgesprochene Praxisbezug, der explizit in allen Artikeln hervorgearbeitet werden muss. Die letzten 3 Ausgaben sind exklusiv für Abonnenten zugänglich, alle älteren Ausgaben sind aber frei im Internet verfügbar, was unter anderem dank der vom ScNat erhaltenen Unterstützung für «Open Access» realisiert werden konnte, ohne dass man Gebühren von den Autoren erheben musste. Besonders erwähnenswert ist die dieses Jahr in Zusammenarbeit mit der ETH-Bibliothek erfolgte Digitalisierung der historischen Ausgaben der SZF von 1998 zurück bis in das Jahr 1850, die teilweise durch die Ernst Göhner Stiftung finanziert wurde.

Im Jahr 2017 erschien der 168. Jahrgang der SZF mit insgesamt 384 Seiten. Schwerpunktthemen waren «Monetäre Bewertung von Waldleistungen», «Fernerkundung für forstliche Anwendungen», «Wald-Wild: verschiedene Blickwinkel» (Essayheft) und «Urban Forestry».



Tagungen / Kurse


Das Seminar an der 174. Jahresversammlung des Schweizerischen Forstvereins vom 24.-25. August 2017 in Liestal beleuchtete zusammen mit den rund 120 anwesenden Wald-, Wild- und Jagdfachleuten die diversen Facetten des Themas «Erfolgreiches Wald-Wild-Management - Wie geht das?». Dabei vermittelten Vertreter der nationalen und kantonalen Wald- sowie Jagdbehörden, Politik und Forstpraxis mittels engagierten Vorträgen ihre Sicht auf das schon seit Jahrzehnten heiss diskutierte Thema. Abschliessend präsentierte die Arbeitsgruppe «Wald- und Wildtiere» des Schweiz. Forstvereins das aktuell publizierte (SZF 5/2017) Positionspapier «Unser Wald braucht die Jagd», in welchem Lösungsvorschläge präsentiert werden, für welche alle Akteure ihren Beitrag leisten müssen. Die anschliessende Diskussion im Plenum war lebhaft und engagiert. Das Fazit des Seminars wurde in der SZF 6/2017 publiziert. An der SFV-Debatte vom 11. Mai 2017 zum Thema «Laubholz: Angebot ohne Nachfrage?» befassten sich die Referenten wie auch das Publikum mit drei Kernfragen: Wie lassen sich die steigenden Laubholzmengen nicht nur nutzen, sondern auch in Wert setzen? Welche waldbaulichen Änderungen sind bzw. wären dafür nötig? Und welche Massnahmen sind aufgrund des Klimawandels zu treffen? Die Zusammenfassung der spannenden Debatte kann in der SZF 4/2017 nachgelesen werden.

Die Arbeitsgruppen «Wald und Wildtiere», «Waldplanung und -management», «Biodiversität im Wald» sowie das Forstökonomische Seminar organisierten wieder mehrere Tagungen und Workshops. Teilweise fanden diese im Rahmen der «Fortbildung Wald und Landschaft» statt, zu deren Trägerorganisationen der SFV gehört. Diese Kurse sind öffentlich zugänglich (www.fowala.ch).



Forschungsunterstützende Informations- und Koordinationsaufgaben


Die Webseite des SFV wurde laufend unterhalten (www.forstverein.ch). Die Fachartikel sind unter www.szf-jfs.org weiterhin für jedermann frei zugänglich, mit Ausnahme der letzten drei Ausgaben.



Früherkennung


Der Vorstand des Forstvereins führt unter Einbindung der Arbeitsgruppenleitenden und Mitarbeitenden der ETHZ und der HAFL Zollikofen seit einigen Jahren regelmässig eine systemische «Früherkennung» von Entwicklungen und Themen fort, die für den Wald, die Waldbranche und den Forstverein wichtig sein könnten. Die Liste umfasst zurzeit 24 Themen (Issues), wovon 8 Themen 2017 neu erfasst wurden.



Dialog mit der Gesellschaft


2017 stand die Fertigstellung des Positionspapiers Unser Wald braucht die Jagd und das Thema wurde in diversen Veranstaltungen aufgegriffen, mit Höhepunkt im August am Seminar anlässlich der Jahresversammlung (s. oben). Weitere Stellungnahmen wurden 2017 keine verfasst.

Alle bisherigen Stellungnahmen sind auf der Homepage abrufbar (https://www.forstverein.ch/de/downloads/stellungnahmen), wie auch sämtliche Positionspapiere (https://www.forstverein.ch/de/downloads/positionspapiere).

Zudem pflegte der Präsident - gemeinsam mit weiteren Vorstandsmitgliedern - gute Kontakte zu vielen bedeutenden Institutionen, Organisationen und Verbänden der Waldbranche. Besonders wichtig waren die Gespräche mit Vertretern des BAFU, der Kantonsförsterkonferenz (KOK), den Dozenten des Departements Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich sowie der Fachhochschule HAFL in Zollikofen. Der Wert solcher Kontakte lässt sich nicht einfach messen.